Leitplanken auf Autobahnen sind für moderne Autos nicht mehr sicher



Die Standards stammen jeweils aus den 1980er Jahren, als Autos deutlich leichter und niedriger waren (Bild: Shutterstock)
Leitplanken für Autobahnen sind für schwerere und höhere Autos wie Lieferwagen und SUVs nicht mehr sicher genug. Das teilt die deutsche „Auto Motor und Sport“ nach Ergebnissen einer Umfrage des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. Gleiches gilt für Betonschutzwände. Die Standards stammen aus den 1980er Jahren, als Autos deutlich leichter und niedriger waren.

Dem Bericht zufolge führt dies zunehmend dazu, dass Autos wie SUVs und Lieferwagen über Leitplanken geschleudert oder von Betonwänden zurückgeschleudert werden, sodass Airbags möglicherweise nicht richtig ausgelöst werden und die Insassen schwer verletzt werden. Siegfried Brockmann, Leiter Unfallforschung Versicherer beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), schätzt, dass bessere Leitplanken und Schutzwände die Verletzungsschwere bei 10 % der Unfälle verringern könnten.

„Die Umfrage ergab, dass in etwa einem von zehn Fällen die Leitplanken über- oder unterschritten oder sogar die Leitplanken durchbrochen wurden. Außerdem kam es bei einem Aufprall auf eine Leitplanke bei weniger als einem von zehn Unfällen zu einem Überschlag. Grob schätze ich das in Zehn Prozent der Unfälle mit Kollision mit einer gut geschützten Leitplanke oder Mauer hätten die Verletzungen zumindest weniger schwer sein können“, sagte Brockmann im Gespräch mit Auto Motor und Sport.

Mittleres Auto 1600 kg

Die europäische Norm, der diese Sicherheitssysteme entsprechen müssen, ist über 30 Jahre alt. Vorgeschrieben sind Prüfungen mit Pkw in drei Fahrzeugklassen mit einem Gesamtgewicht von 900, 1300 und 1500 kg. Im Jahr 2020 wog ein durchschnittlicher Neuwagen jedoch über 1600 kg. Es gibt keine Autos mehr, die nur 900 kg wiegen, auch nicht im Kleinwagensegment. Dagegen wiegen viele Autos 2,5 Tonnen und sind deutlich höher als in den 1990er Jahren, dennoch müssen Leitplankenhersteller vorgeschriebene Tests an überholten Autos aus den 1980er und 1990er Jahren durchführen, so Auto Motor und Sport.

Damit Autofahrer gar nicht erst in die Leitplanken geraten, arbeiten der ANWB, Be-Mobile, Hyundai, Kia und TomTom eng mit der dreijährigen Safety Priority Services-Studie zusammen, um Autofahrern mehr und bessere Informationen über die Situation zu bieten unterwegs über Apps und Navigationssysteme.

Adelhard Simon

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