Scholz und Rutte sprechen über Krieg und Energie

Scholz war nach seiner Vereidigung als Kanzler im Dezember zu einem offiziellen Vorstellungsbesuch in Den Haag. Doch Rutte und Scholz haben sich in den vergangenen Monaten regelmäßig gesehen, auf europäischen Gipfeltreffen und am Mittwoch in Dänemark auf einem Windenergiegipfel.

Auf einer Pressekonferenz nach ihrer Beratung diskutierten Scholz und Rutte über die niederländisch-deutsche Energiekooperation. Beide Länder wollen – gemeinsam mit Dänemark und Belgien – Windparks in der Nordsee ausbauen. Sie wollen auch Windkraft nutzen, um grünen Wasserstoff herzustellen. Die Niederlande und Deutschland sind laut Rutte die größten Wasserstoffproduzenten in Europa.

Auch im Bereich LNG (Liquefied Natural Gas) wollen die beiden Länder stärker kooperieren. Der deutsche Wirtschafts- und Klimaminister Habeck sagte im März, er sei in Gesprächen mit den Niederlanden über LNG-Abnahmegarantien, um den Ausbau des LNG-Terminals in Rotterdam voranzutreiben.

Auch Deutschland will drei LNG-Terminals im eigenen Land bauen und hat mit Nederlandse Gasunie eine Vereinbarung über ein gemeinsames Terminal in Brunsbüttel unterzeichnet (Pressemitteilung der Zentralregierung† In einem solchen Terminal können Schiffe mit LNG entladen und das Flüssiggas in netztaugliches Gas umgewandelt werden. Die Bundesregierung will die Bauzeit der neuen Terminals mit schwimmenden LNG-Terminals überbrücken.

Auf die Frage, ob Deutschland mehr Gas aus den Niederlanden anfordern werde, um die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas zu verringern, sagte die Bundeskanzlerin, man habe diese Frage noch nicht erörtert. Darüber werde noch diskutiert – Scholz und Rutte hatten nach der Pressekonferenz ein gemeinsames Abendessen auf der Tagesordnung. Vor ihrem Gespräch im Ministerium von Rutte hatte König Willem-Alexander den deutschen Bundeskanzler empfangen.

Waffenlieferungen

Rutte und Scholz sprachen auch über ihre Zusammenarbeit bei der humanitären, finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine. Deutschland und die Niederlande liefern gemeinsam zwölf Panzerhaubitzen an die Ukraine. Dies bleibe vorerst so, sagten die beiden Regierungschefs. Laut Rutte gibt es keine Kapazität, mehr gepanzerte Haubitzen anzubieten. Derzeit werden ukrainische Soldaten in Deutschland im Umgang mit Panzerhaubitzen geschult. Scholz und Rutte sagten, sie würden auch beim Wiederaufbau der Ukraine helfen.

Die Regierungschefs betonten die langjährige Freundschaft zwischen den Niederlanden und Deutschland und das gegenseitige Vertrauen in der Zusammenarbeit. „Die Niederlande sind für uns ein wichtiger, verlässlicher und freundschaftlicher Nachbar und Partner, den wir immer wieder gerne wiedersehen – gerade auch auf dem Fußballplatz“, sagte Scholz, der damit die Tradition deutsch-deutscher politischer Begegnungen mit holländischen Mädchen würdigte Brechen Sie das Eis mit einem Fußballkommentar.

Deutsche Medien stellten nach dem Besuch fest, dass Scholz im eigenen Land viel Kritik erhalten habe – auch weil er angeblich zu zögerlich bei Waffenlieferungen an die Ukraine gewesen sei -, in den Niederlanden aber für seine Politik gelobt werde. Während der Pressekonferenz drückte Rutte seine Bewunderung für die deutsche Wende in der Verteidigungs- und Außenpolitik aus und zeigte, dass er verstehe, dass die Lieferung von Waffen Zeit brauche, schrieb er Die Welt und WirtschaftsWoche

Sehen Sie sich die Pressekonferenz auf youtube an (deutscher Sender Phoenix Kanal)

Hören Sie auch die deutsche Webredakteurin Marja Verburg auf BNR Newradio zu Scholz‘ Besuch in Rutte.

Poldie Hall

„Extremer Zombie-Guru. Begeisterter Web-Liebhaber. Leidenschaftlicher Bierfanatiker. Subtil charmanter Organisator. Typischer Kaffee-Ninja.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert