Ein Beispiel für andere Länder wäre es gewesen, Fußballer, die ihren Prinzipien treu geblieben waren, wie es bei der Weltmeisterschaft in Katar der Fall war. Mannschaft immer zum Himmel gepriesen. Dort hielten die Deutschen auf dem Mannschaftsfoto die Hände vor den Mund, um gegen das Verbot der OneLove-Kapitänsbinde zu protestieren. Aber das sozial engagierteste Team der Weltmeisterschaft hat jetzt einige Statements.
Kapitän Joshua Kimmich wird bei den kommenden Freundschaftsspielen gegen Peru und Belgien ein Stirnband in den Farben der deutschen Flagge tragen. Nur Schwarz, Gelb und Rot und nicht die Farben Grün, Blau und Rosa, die in der OneLove-Gruppe zu sehen sind. Eine bewusste Entscheidung: „Andere Dinge sollen nicht mehr zentral sein, die Mannschaft soll einfach Fußball spielen“, sagte Bundestrainer Hansi Flick.
Viele europäische Länder wollten die One Love-Gruppe bei der Weltmeisterschaft in Katar tragen, gaben jedoch auf, nachdem die Fifa mit Sanktionen gedroht hatte. Auch die Niederlande wollten nicht das Risiko eingehen, dass ihr Kapitän Virgil van Dijk eine Gelbe Karte bekommt. Die Gruppe setzt sich für Vernetzung und gegen Rassismus und Diskriminierung, auch gegenüber LGBTI-Personen, ein. Diese Botschaft war für Katar, das islamische Gastland, sensibel.
Aktion des Zurücklegens des Mundes
Die deutsche Mannschaft fiel zwar durch öffentliche Proteste gegen das Verbot auf, doch in Katar zeigte sich, dass nicht alle Spieler mit dieser Hand-über-Mund-Aktion gleichermaßen zufrieden waren. Laut deutschen Medien waren es vor allem Torwart Manuel Neuer und Mittelfeldspieler Leon Goretzka, beide Spieler des FC Bayern München, die die Demonstration vorantrieben.
Das wäre vermutlich für niemanden ein Problem gewesen, wenn Deutschland nach der Aufnahme des Fotos einfach gegen Japan gewonnen hätte. Doch dieses Spiel ging überraschend verloren und es folgte ein demütigendes Ausscheiden in der Gruppenphase. Schnell entstand eine Diskussion darüber, ob soziales Engagement nicht auf Kosten der Leistung gehe.
„Die Mannschaft hatte das Gefühl, sie könne nicht in Ruhe Fußball spielen“, sagte Flick zuvor. Bild. Nach Angaben des Bundestrainers ging es einst „fast ausschließlich“ um diese Verbindung. „Es war einfach nicht richtig und ich hoffe, wir lernen aus dieser Situation.“
Es geht immer noch um Fußball
Vorläufiges Fazit: genug Aussagen für jetzt. Rudi Völler, der neue Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes, lässt noch eine Lücke für die Zukunft. Er versteht, dass ein „gelegentliches Signal“ notwendig ist. „Aber jetzt geht es wieder um Fußball.“
Da nun keine Sanktionsdrohungen mehr drohen, werden die niederländischen Fußballer ihre Gürtel wieder anlegen. Van Dijk wird es am Freitagabend beim Auswärtsspiel der niederländischen Nationalmannschaft gegen Frankreich tragen.
„Subtil charmanter Denker. Organisator. Schöpfer. Hingebungsvoller Zombie-Geek. Web-Guru. Zertifizierter Kommunikator.“