Jubiläumsjahr Heinrich Vogeler im deutschen Künstlerdorf Worpswede

Anlässlich des 150. Geburtstags von Heinrich Vogeler präsentieren vier Museen im berühmten Künstlerdorf Worpswede bei Bremen sein Leben und Wirken auf allen Ebenen. Er war ein vielseitiger Mann: vom berühmten Jugendstil-Künstler zum visionären Verfechter des gesellschaftlichen Wandels. Vogeler kam 1894 nach Worpswede und war einer der fünf Gründer der Künstlerkolonie.

Gesamtkunstwerk Barkenhof

De Barkenhoff ist der Ort, an dem Vogeler drei Jahrzehnte lang gelebt und gearbeitet hat. Dieses Gesamtkunstwerk, bestehend aus Haus und Garten, verdeutlicht seine Vision von einem durch Schönheit und Kunst bereicherten Leben. Das Museum beherbergt Schlüsselwerke, die er in den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens in der Sowjetunion geschaffen hat. Die Jubiläumsausstellung zeigt, wie sich Vogeler für eine schönere und gerechtere Welt einsetzt: eine Welt, in der alle friedlich zusammenleben und sich der Einzelne entfalten kann, ohne das Gemeinwohl aus den Augen zu verlieren.

Das Gemälde Sommerabend in der Großen Kunstschau

Die Große Kunstschau beschäftigt sich mit den künstlerischen und persönlichen Beziehungen zwischen Vogeler und seinen Worpsweder Malerkollegen. Ausgangspunkt ist das berühmte Monumentalgemälde Sommerabend von Vogeler. Die Isolation der dargestellten Freunde macht den Zerfall der einst eingeschworenen Gemeinschaft sichtbar. Darüber hinaus treten 19 zeitgenössische Künstler in einen intensiven Dialog mit Heinrich Vogelers Gemälde Anbruch einer neuen Zeit von 1919. Sie beleuchten die Gegenwart aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln und beschäftigen sich mit Fragen wie: Gibt es noch Utopien? Was bedeutet Freiheit heute? Was ist mit der Menschenwürde?

Vogeler als Designer bei Haus im Schluh

Das Haus im Schluh zeigt die angewandte Kunst, die in Vogelers Werk eine so wichtige Rolle spielt. In den Anfangsjahren war er ein gefragter Jugendstil-Designer. Die Ausstellung umfasst Objekte aus unterschiedlichen Bereichen – Buchkunst, Möbel, Silberwaren, Glas und Porzellan, Innenarchitektur – und sorgfältig gearbeitete Entwürfe, die die Vielseitigkeit Heinrich Vogelers zeigen. All diese Arbeiten sind untrennbar mit seiner Vorstellung einer künstlerisch konzipierten Alltagskultur verbunden.

Grafik als Kunst für alle in der Worpsweder Kunsthalle

Das in der Kunsthalle präsentierte grafische Werk beleuchtet Vogelers Entwicklung vom Jugendstilkünstler zum politischen Künstler. Ursprünglich strebte er danach, Schönheit in alle Aspekte des Lebens zu bringen. Um diese Schönheit einem breiten Publikum zugänglich zu machen, illustrierte er Bücher und Zeitschriften und veröffentlichte nach Belieben Radierungen. Neben Märchenthemen arbeitete er an romantischen Szenen mit Menschen und Landschaften. Im September 1914 meldete sich Vogeler freiwillig als Soldat für den Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg wurden seine Grafiken zu einem Medium für politischen Aktivismus. Expressionismus und Futurismus beeinflussten die Formensprache. Die letzten Jahre seines Lebens waren geprägt vom Kampf gegen das Hitler-Regime.

Mehr Informationen: birder22.de

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Adelbert Eichel

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