Missbrauchsfall in Deutschland führt zu 439 Verdächtigen: Jüngstes Opfer eines 3 Monate alten Babys | Im Ausland

Eine gründliche und jahrelange deutsche Untersuchung des sexuellen Missbrauchs von Kindern, einschließlich Babys und Kleinkindern, ergab 439 Verdächtige. Es betrifft vor allem Deutsche, aber die Kriminalpolizei hat Fälle auch in die Niederlande und fünf weitere Länder verlegt. Das jüngste Opfer war ein 3 Monate altes Baby.

Die Polizei konnte 65 Kinder „befreien“, sagte Studienleiter Michael Esser heute auf einer Pressekonferenz in Köln. Ihm zufolge haben die Opfer „enorm gelitten“ und seien schwer traumatisiert. Mindestens zehn Männer wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Der massive Missbrauchsfall war im Herbst 2019 ans Licht gekommen. Damals wurde ein 43-jähriger Koch in Bergisch Gladbach bei Köln festgenommen, weil er seine Tochter sexuell missbraucht hatte. Die Polizei fand in seiner Wohnung eine große Menge an Kinderpornografie. Auf seinem Handy hatte der Mann 130.000 Fotos und 120.000 Videos von Missbrauch. Dabei stießen die Forscher auf ein riesiges Netzwerk von Männern, die Daten und manchmal auch ihre Kinder digital „austauschten“.

Mehr als 30.000 unbekannte Verdächtige betraten die Szene. Da sie sich in Foren, Gruppenchats und Messaging-Diensten hinter Pseudonymen verstecken, ist eine Identifizierung äußerst schwierig. Auf dem Höhepunkt Ende 2019 arbeiteten fast 350 Polizisten rund um die Uhr daran, Verdächtige anhand von Fotos, Videos und sicheren Chats zu identifizieren.

Gute Arbeit

Vor knapp einem Jahr durchsuchte die Polizei 65 Verdächtige wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornografie. Die Verdächtigen stammten laut Esser aus „allen Gesellschaftsschichten“, darunter scheinbar „normale“ Menschen mit anständigen Jobs. In den meisten Fällen wussten die Mütter von dem Missbrauch nichts, sagte die Polizei.

Die Situationen seien teilweise „sehr surreal“ gewesen, berichtet die deutsche Polizei. Einige Kinder weinten, als sie ihren Angreifern weggenommen wurden. Während einer Audienz in Aachen klammerte sich ein junges Mädchen verzweifelt an ein Stofftier, das ihr Onkel ihr geschenkt hatte. „Dieser Onkel war unser Verdächtiger, der ihm unbeschreibliche Schmerzen zugefügt hat“, heißt es in einem Polizeibericht. „Selbst die erfahrensten Ermittler waren schockiert über die Schwere des Missbrauchs.“

Noch nie so viel Leid in einem Fall gesehen

27 Verdächtige wurden in Deutschland festgenommen. Ein Vater, der seine Tochter missbrauchte, wurde 2020 zu 12 Jahren Haft verurteilt. Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob sagte, er habe noch nie so viel Leid in einem einzigen Fall gesehen. „Was wir hier entdeckt haben, überschreitet alle Grenzen.“ Es gebe keinen Grund, sich über den Ausgang der Ermittlungen zu freuen, sagt Jacob. „Dafür ist das Leid, das wir aufgedeckt haben, viel zu groß.“

Die Ermittlungen wegen Kindesmissbrauchs und des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie werden nun in kleinerem Umfang fortgesetzt. Die Polizei beschlagnahmte rund 4.700 Datenträger. Sichere Festplatten, Computer und Mobiltelefone werden größtenteils noch untersucht.

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Mariele Geissler

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