Kritik: Der Tag der offenen Tür von Electric Callboy ist mehr als willkommen (Konzert)

Ziemlich komisch. Wenn Sie nach den letzten Klängen der Singer-Songwriterin Ellie Goulding auf der Hauptbühne in Sekundenschnelle in den jazzigen Stil dieser deutschen Fun-Metal-Hüpfbälle eintauchen, werden Sie für einen Moment das Gefühl haben, aus dem Gleichgewicht zu geraten. Aber gerade das macht es so schön, auf einem Popfestival zu spielen, sagt Sänger und brüllender Zirkusdirektor Kevin Ratajczak.

Fotografie Paul Barendregt

Was folgt, ist ein bunter Mix an Musikrichtungen, allerdings in einer einzigen Aufführung von knapp einer Stunde. Das Anwesen wird sanft von einer Art Kreuzbestäubung aus Rave, Techno, Metal, Emo und vorsichtiger Boyband-Stimmung beeinflusst. Diese Jungs kommen mit einer Mission und der Autopilot beschleunigt unaufhaltsam. Wir sind gegangen.

Electric Callboy kommt mit einer Show voller Klischees. Vom Opener Tekno-Zug Durch beeindruckende Bilder und Applausanweisungen wird das Publikum eingeladen, Teil des gesamten Unterhaltungs- und Verkleidungsensembles zu werden. Es ist nicht alles originell, aber dem Publikum scheint das egal zu sein. Auch die Tatsache, dass sich während des Sets mehr auf dem Band befindet als nur die Samples auf dem Backingtrack, ist nicht der Fall. Nun, bei dieser Hitze sind ein paar offene Türen mehr als willkommen.

Obwohl das Publikum dem Puppentheater von Beginn an wohlwollend gegenüberstand, heben sich die Füße bei den Erfolgen, die in den letzten Jahren bereits unser Land erreicht haben, so richtig vom Boden ab. Zahlen wie Astronaut Und Wir haben die Bewegungen kann heute neben Views auf YouTube auch mit vielen Live-Erfolgen rechnen. Sie schenken der Handvoll Fans mit Skilehrer-Perücken und dito-Sonnenbrillen – im Abbild ihrer Helden – mindestens die Stunde des Tages.

Das deutsche Erbe der Techno-Veteranen und Scooter-Landsleute tropft manchmal aus der Szene des Nordens. Elektrische Rhythmen werden mit einem vorsichtigen Augenzwinkern gespielt (Hypa Hypa) mühelos durchsetzt mit Kontrabass, Verzerrung und Growl. Und Banner. Viele Banner. Mit dem Spaßfaktor und Unterhaltungsinhalt von Electric Callboy läuft es jedenfalls gut. Eine deutsche Version von Fleddy Melculy, jedoch mit Neon und Plastik verflochten. NEIN Deutsche Grundlichkeit aber vor allem viel Krampf.

Eine mögliche scharfe Kurve lässt sich auf dieser teilweise etwas routinierten Fahrt nicht vermeiden. Schlagermosher Hurrikan sorgt dafür, dass viele Passanten ein Lächeln nicht mehr unterdrücken können. Heinos Sonnenbrille würde kaputtgehen. Die englischen Begriffe in ansonsten deutschsprachigen Liedern klingen übrigens genauso akzentlos wie die von Klaus Meine von den Scorpions. Oder wie wir jemanden sagen hörten: „Das ist David Hasselhoff in Baywatch bei RTL Deutschland“.

Man muss sagen: Wenn jemand in den Reihen dieser Gruppe sehr hart arbeitet und sich dadurch sichtbaren Respekt verschafft, dann ist es Sänger Nico Sallach, der die Gruppe seit 2020 verstärkt. Der Mann tauscht das heftige Gebrüll genau im richtigen Moment mit einem aus klare und oft sanfte Stimme. Damit schützt es sein Publikum nicht nur vor einem möglichen Tinnitus, sondern führt auch dringend benötigte Variationen ein. Der Mann kann singen. Gelegentlich erinnert er mich sogar an den verstorbenen Chester Bennington. Natürlich mit deutschem Akzent.

Gesehen: Pinkpop 2023, 16. Juni (16 Uhr) auf der Nordbühne. Lesen Sie hier alle unsere Bewertungen.

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Eleonore Roth

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