Die Rotterdamer Schwimmlegende Rie Mastenbroek brach 1934 bei den europäischen Schwimmmeisterschaften durch

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Rie Mastenbroek wurde 1936 in Berlin mit drei Goldmedaillen eine olympische Größe. Zwei Jahre zuvor habe sie bereits bei der Schwimm-Europameisterschaft gezeigt, wie gut sie sei, schrieb sie Reich Marianne in seinem Buch vergessenes Goldhier kaufen.

Rie Mastenbroek im Jahr 1936, durch das Nationalarchiv

Von Marianne Reich

Rie Mastenbroek, 15, wird vom KNZB in die niederländische Delegation bei den Europameisterschaften aufgenommen, die vom 12. bis 19. August 1934 in Magdeburg, Deutschland, stattfinden. Während das europäische Turnier näher rückt, bricht der Rotterdamer Schwimmer Willy den Ouden mehrere Weltrekorde für Freistil-Distanzen. Sie ist topfit.

Für Rie ist die Europameisterschaft das erste große internationale Turnier, an dem sie teilnehmen darf. So lange war sie noch nie von zu Hause weg: zehn Tage weg von Rotterdam, weg von ihrer Mutter, aber bei Ma Braun, ihrer Trainerin.

Der Zug bringt Rie und die anderen Schwimmer der holländischen Mannschaft nach Magdeburg. In den letzten Wochen hat Rie an Gewicht verloren – nur fünf Kilo. Sie weiß nicht warum, weil sie isst, wie Mama es ihr sagt. Während der Zugfahrt verstehen wir, warum ihr Körper aufgeregt ist: Sie hat ihre erste Periode. Rie hat keine Ahnung, was los ist, und Ma versteht sein Unbehagen nicht. Zu dieser Zeit gab es weder eine offene Diskussion über typische Frauenbelastungen noch eine Form der ärztlichen Betreuung von Sportlerinnen. Es gibt keine Hilfsmittel, keine Pillen, keine Tampons. Auch Damenbinden sind etwas Außergewöhnliches und nicht leicht zu bekommen; Frauen verwenden oft Bandagen und lassen der Natur ihren Lauf.

Trotzdem gibt es jemanden, der Rie hilft – natürlich ein Mann. Zwei Jahre zuvor, während der Jugendspiele Holland-Frankreich, traf Rie den Wasserballspieler Mas Schat aus Utrecht, der Spieler der niederländischen Jugendmannschaft war. Heute spielt Mas als Wasserball-Nationalspieler in der deutschen Liga. Hamburgs Nachhut kennt den Weg zu Kaufhäusern mit medizinischer Ausstattung. Sie gehen zusammen einkaufen, und obwohl sie beide nicht wissen, was das deutsche Wort für „Hygieneeinlage“ ist, finden sie es trotzdem.

Die strenge Kleiderordnung des Schwimmverbandes, die Rie sehr übertrieben findet, kommt ihr mittlerweile sehr entgegen. In ihrem dezenten schwarzen Badeanzug mit Beinen und Badeslips darunter schafft sie es, ihre Periode zu kaschieren. Willy erfüllt seine Favoritenrolle über 100 Meter Freistil und gewinnt Gold im 1.07.1. Rie wurde Zweiter, gewann aber Gold über 100 Rücken in 1.20.3. Die deutsche Schwimmerin Gisela Arendt ist Zweite und Puck Oversloot – ebenfalls Niederländer – Dritter.

Über 400 m Freistil stehen Rie und Willy Seite an Seite im Finale. Rie sagte Reportern, als das Rennen näher rückte: „Ich werde versuchen, Willy zu schlagen. Aber Hauptsache, die zweite Flagge ist auch niederländisch. Weltrekordhalter Willy führt zehn Meter vor dem Ziel, doch Rie beginnt einen heftigen Endspurt und die Mädels klopfen genau zur gleichen Zeit ab – in 5.27.4. – und ließ das Rennen unentschieden. Der Wettbewerb muss gemäß den Regeln wiederholt werden.

Willy lehnt dies ab; Sie mag keinen Druck und ihre Trainerin Frau Van Wuyckhuise lässt sie in Ruhe. Rie will das eigentlich auch nicht, aber Ma muss es ihm sagen. Und wenn Ma etwas will, passiert es. Gold geht an Rie und Willy wird Zweiter. Während der Zeremonie gesellte sich Rie Willy trotz einiger Widerstände zu ihr auf die höchste Bühne. Als Andenken erhält sie eine schöne weiße Vase, geschmückt mit lila und rosa Blumen, mit einer Kupferplatte an einer Kette um den Hals, mit der sie 400 Meter weit kriecht.

In der 4×100-Meter-Freistil-Staffel schwimmen die Rivalen gemeinsam um die niederländische Ehre. Rie taucht nach Jopie Selbach und Annie Timmermans ins Wasser, vergrößert die Distanz, dann liegt es an Willy, ihn zu erledigen. Der erst vierzehn bis sechzehn Jahre alte Niederländer gewann Gold mit fast neun Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Deutschland. Als jüngster Teilnehmer mit dem härtesten Zeitplan hatte Rie die meisten Siege des gesamten Feldes beim Turnier.

Sie ist eine echte Sensation. Als der Zug aus Magdeburg am Abend des 21. August in Utrecht ankam, schrieb ein Journalist über den Erfolg von Rie und ihrem Teamkollegen Puck: an ihrer ersten Schule. reisen. .‘

Adelhard Simon

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