Die Niederlande verzeichnen die dritthöchste Anzahl europäischer Wasserstoffpatente

Technologie10. 23. Januar, 12:59AutorS: Jörn Lucas und ANP

Niederländische Unternehmen gehören zu den führenden Unternehmen in der Entwicklung wasserstoffbezogener Technologietechniken. Laut einer gemeinsamen Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und der Internationalen Energieagentur (IEA) halten nur deutsche und französische Unternehmen mehr Patente in diesem Bereich.

„Es ist ein klares Signal dafür, wohin die Innovation geht.“

Wasserstoff gilt als wichtiges Mittel für den Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft. Allerdings erfolgt die Wasserstoffproduktion immer noch oft auf umweltschädliche Weise, erklärt Victor Veefkind, Patentgutachter beim Europäischen Patentamt und Mitautor des Berichts.

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Elektrolyse

„Wasserstoff wird in der Chemie seit Jahrzehnten als wichtiger Rohstoff genutzt und daher in großem Umfang produziert. Allerdings werden bei der Produktion heute hauptsächlich Gas und Kohle verwendet, was zu vielen CO2-Emissionen führt. In den letzten zehn Jahren wurden die meisten Patente für die Entwicklung von sauberem Wasserstoff mittels Wasserelektrolyse angemeldet.

Neben der Verbesserung der Nachhaltigkeit von Wasserstoff werden nach Angaben der Agentur auch zahlreiche Patente für die Anwendung dieses Energieträgers im Transportsektor angemeldet. „Vor allem viele Autohersteller aus Asien unternehmen in diesem Bereich viel“, sagt Veefkind.

Von den niederländischen Patenten im Bereich Wasserstoff zwischen 2011 und 2020 beziehen sich 60 % auf Techniken, die zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft beitragen können. Die restlichen 40 Prozent betreffen Verbesserungen bestehender Technologien, die keinen direkten Einfluss auf die Reduzierung der CO2-Emissionen haben.

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Klares Signal

Viele Wasserstofftechnologien befinden sich in der Entwicklung, insbesondere in den Städten Amsterdam, Den Haag und Eindhoven. Der größte Entwickler neuer Technologien in diesem Zeitraum ist Shell, das 63 internationale Patente im Bereich Wasserstoff angemeldet hat. Das saudische Chemieunternehmen Sabic und das Gesundheitstechnologieunternehmen Philips erhielten 39 bzw. 22 Patente.

Auf die Niederlande entfallen 4 % aller zwischen 2011 und 2020 erteilten Wasserstoffpatente, während die Europäische Union insgesamt 28 % dieser Patente hält. Japan liegt mit 24 Prozent an zweiter Stelle und die Vereinigten Staaten mit 20 Prozent an dritter Stelle.

Laut Veefkind wird der Großteil der angemeldeten Patente tatsächlich erteilt. „Es ist ein klares Signal dafür, wohin die Innovation geht.“

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China

In China werden zwar viele Patente angemeldet, dennoch liegt das Land in diesem Ranking recht weit unten. Dies liegt daran, dass chinesische Innovationen hauptsächlich auf China konzentriert sind, sagt Veefkind. „Wir betrachten hauptsächlich Innovationen, die zu Patenten in verschiedenen Ländern führen. Dies ist oft ein Zeichen dafür, dass eine Innovation auch international einsetzbar ist. China ist in diesem Bereich kaum außerhalb seines Landes tätig.

Niederländische Unternehmen gehören zu den führenden Unternehmen in der Entwicklung wasserstoffbezogener Technologietechniken. „Es ist ein klares Signal dafür, wohin die Innovation geht.“ (ANP / Sander Koning)

Helfried Beck

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