Deutschlandticket lockt fast eine Million neue Fahrgäste an, die Bahn verschärft ihre Maßnahmen gegen Betrug

Ein Erfolg ist das Deutschland-Ticket, das seit dem 1. Mai für 49 Euro pro Monat unbegrenzten Zugang zum deutschen öffentlichen Nahverkehr bietet. Das geht aus einer Studie des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hervor. Acht Prozent der Nutzer des 49-Euro-Tickets haben noch nie öffentliche Verkehrsmittel genutzt, was fast einer Million Neureisenden entspricht.

Seit dem 1. Mai können Reisende den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland pauschal für 49 Euro im Monat nutzen. Diese Dauerkarte folgt auf die berühmte 9-Euro-Karte, die im Sommer 2022 erhältlich ist, um die gestiegenen Treibstoffpreise auszugleichen. Der 9-Euro-Schein sorgte damals für eine Überlastung der deutschen Bahn, war laut der Deutschen Bahn aber letztlich ein Erfolg. Das 49-Euro-Ticket – offiziell Deutschlandticket genannt, damit sich der Preis in Zukunft ändern kann – erfreut sich aufgrund des höheren Preises und der Abonnementsform weniger großer Beliebtheit, erfreut sich aber ebenfalls großer Beliebtheit.

Beliebt in Städten

Der VDV, ein Dachverband von rund 600 deutschen Verkehrsunternehmen, führte Ende August eine Umfrage durch, die ergab, dass das Deutschland-Ticket Tausende neue Reisende anzieht. 8 % der 10 Millionen Reisenden, die die Dauerkarte nutzen, sind selten oder nie mit der Bahn, Straßenbahn, U-Bahn oder dem Bus gefahren. 47 % der Deutschland-Pass-Nutzer nutzten öffentliche Verkehrsmittel, allerdings ohne Pass oder Ermäßigungskarte. 42 % hatten zuvor auch ein Abonnement. Die Studie zeigt auch, dass das Ticket dort besonders beliebt ist, wo auch das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln am größten ist: 20 bis 30 % der Städter haben ein Abo für das Deutschlandticket, in Kleinstädten und auf dem Land ist dies dagegen nur der Fall ,6 %.

Unsichere Anschlussfinanzierung

Nach Angaben des VDV werden in den kommenden Monaten neue Reisende hinzukommen, die ihr altes Abonnement nur langsam in ein Deutschland-Ticket umtauschen werden. VDV-Präsident Ingo Wortmann warnt jedoch davor, dass die aktuellen Reisendenzahlen die Kosten nicht decken: „Eine Einigung zwischen Bund und Ländern über die weitere Finanzierung des Tickets in den kommenden Jahren ist dringend erforderlich“, sagte er. Tagesschau. Bundesverkehrsminister Volker Wissing steckt weiter in der Klemme: Er forderte die Länder am Donnerstag zu Sparmaßnahmen auf, weil er für das Deutschland-Ticket nicht noch mehr Bundesgelder ausgeben wolle.

Betrug

Das Deutschland-Ticket, das nur digital oder mit einer Art Smartcard erhältlich ist, ist noch nicht frei von Start-up-Technologieproblemen. Nach Angaben der Deutschen Bahn nimmt die Zahl der Betrugsfälle zu und daher werden die Bahngesellschaften strengere Maßnahmen gegen Reisende mit gefälschten Fahrkarten ergreifen. „Sollten Tickets gefälscht sein oder von Dritten verwendet werden, werden wir dies melden“, sagte ein Sprecher. Tagesschau.

Dieser Beitrag wurde zuletzt am 2. September 2023 um 22:24 Uhr geändert

Helfried Beck

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