„Regierung beendet Verbot giftiger Emissionen aus der Binnenschifffahrt“

„Regierung beendet Verbot giftiger Emissionen aus der Binnenschifffahrt“

Beim Segeln entgasen

Ein Verbot der Entgasung von Öltankern in der Schifffahrt hätte schon lange bestehen können. Aufeinanderfolgende Minister haben dies jahrelang zu Unrecht blockiert. Das geht aus einer rechtlichen Analyse von Professorin Alessandra Arcuri von der Erasmus-Universität hervor.

Nach Schätzungen des Ministeriums für Ausrüstung und Wasserkontrolle stoßen täglich rund fünfzehn Flussschiffer giftige Dämpfe aus ihren Tanks aus. Tausende Kubikmeter giftiger und krebserregender Dämpfe werden auf einmal freigesetzt. Dämpfe steigen auf, nachdem Spediteure ihre Fracht mit Erdöl oder chemischen Produkten an einen Kunden geliefert haben. Nach dem Entladen verbleiben Dämpfe in den Ladetanks, die ausgeblasen werden, um die Tanks für neue Ladung zu reinigen. Die Entgasung findet häufig vor der Küste von Flevoland am Markermeer und am IJsselmeer statt.

Nach Jahren des Plädierens würde es ein Verbot geben Ende dieses Jahres sofern alle Rheinanliegerstaaten seine Einführung akzeptieren. Dies ist in der Schweiz noch nicht geschehen. Es folgt die Ratifizierung in allen Ländern.

Menschenrechte auf dem Spiel

Acuri ist Professor für Internationales Wirtschaftsrecht. Auf Anfrage von Omroep Flevoland und der Zeitung NRC analysierte es das Fehlen eines Entgasungsverbots in der Schifffahrt. Sie kommt zu dem Schluss, dass das Verbot aufgrund von Menschenrechtsverträgen längst überfällig sei. Die Gesundheit der Mitarbeiter an Bord und an Land stehe auf dem Spiel, außerdem seien die Gase umweltschädlich, erklärt der Professor.

Mit Inkrafttreten des Verbots muss die Entgasung nun in einer Entgasungsanlage erfolgen, in der Restdämpfe aus den Ladetanks der Schiffe zur Behandlung an Land entfernt werden. Die kontrollierte Entgasung eines Tanks dauert mehr als 12 Stunden. In den Niederlanden gibt es jetzt eine betriebsbereite stationäre Entgasungsanlage im Hafen von Moerdijk. Für den Amsterdamer Hafen wurde eine Genehmigung für eine Anlage erteilt.

„Mülltourismus“

Der Minister hat sich bisher gegen ein landesweites Verbot gewehrt, weil es den „Mülltourismus“ fördern würde. Es sei unerwünscht, dass Skipper kurz vor der Grenze zu den Niederlanden schnell Gas geben, sagte Harbers zuvor. „Nachbarländer wie Deutschland sind Verbündete bei der Lösung des Problems.“

Die Ergebnisse der gerichtlichen Untersuchung wurden dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft vorgelegt. Ein Sprecher sagt, dass „diesen Monat“ ein Brief an das Parlament herausgegeben wird, in dem der Fall erörtert wird.

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Lorelei Schwarz

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