Paris und Dublin sorgen sich um einen französisch-irischen Hungerstreikenden im Iran

PARIS/DUBLIN/BERLIN/GENF (AP/DPA/AFP) – Frankreich und Irland sind zutiefst besorgt über die Gesundheit eines französisch-irischen Staatsbürgers, der seit Oktober im Iran inhaftiert ist. Bernard Phelan, 64, der in der Reisebranche arbeitet, trat am Montag erneut in einen Hungerstreik und trinkt laut seiner Schwester ebenfalls kein Wasser.

Phelan ist nach Angaben des Außenministeriums in Paris einer von sieben Franzosen, die im Iran inhaftiert sind. Nach Angaben seiner Schwester wurde er festgenommen, weil er in Teheran Propaganda gegen das islamische Regime verbreitet hatte. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich. „Wir verstärken in Zusammenarbeit mit der irischen Regierung den Druck auf den Iran, damit unser Landsmann unverzüglich freigelassen wird“, teilte die französische Abteilung mit. Irland fordert seine Freilassung aus humanitären Gründen.

Iranische Medien berichten, dass auch ein Deutscher festgenommen wurde, weil er Ölanlagen in der südwestlichen Provinz Khuzestan fotografiert hatte. Die Deutsche Botschaft im Iran versucht, mehr darüber herauszufinden. Der Franzose und der Deutsche gehören laut Aktivisten, die die Gefangenen als „Geiseln“ bezeichnen, zu den rund 25 im Iran inhaftierten Ausländern, die möglicherweise als Handelsmaterial verwendet werden könnten.

Missbrauch

Der im Iran inhaftierte belgische Entwicklungshelfer Olivier Vandecasteele wurde kürzlich unter anderem wegen Spionage zu 40 Jahren Gefängnis und Peitschenhieben verurteilt. Im Jahr 2021 ebnete das belgische Parlament den Weg für einen Gefangenenaustausch mit dem Iran, der es Belgien ermöglichen könnte, den iranischen Terroristen Assadollah Assadi im Austausch für Vandecasteele freizulassen. Diese Möglichkeit wurde jedoch letzten Monat vom Verfassungsgericht ausgesetzt.

Unabhängige Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen nannten die Inhaftierung des 41-jährigen Vandecasteele am Dienstag eine Verletzung des Völkerrechts und forderten seine sofortige Freilassung. Ihnen zufolge wurde sein Recht auf ein faires Verfahren verletzt und er befindet sich aufgrund von Misshandlungen im Gefängnis in Teheran in einem kritischen Zustand. UN-Experten fordern auch die iranischen Behörden auf, die Geiselnahmen zu beenden.


Lorelei Schwarz

"Bacon-Guru. Allgemeiner Twitter-Fan. Food-Fan. Preisgekrönter Problemlöser. Lebenslanger Kaffee-Geek."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert