Die Niederlande gaben im Jahr 2020 pro Kopf 5.108 Euro für die Gesundheitsversorgung aus. Dabei handelt es sich um Gesundheitskosten, die von der Regierung, den Versicherern oder den Bürgern selbst an Gesundheitsdienstleister gezahlt werden, und nicht um Gesundheitsprämien. Nur in Deutschland (5.736 Euro) waren die Gesundheitsausgaben innerhalb der EU höher. Rumänien, Kroatien, Bulgarien und Lettland sind die Länder mit den geringsten Ausgaben: Pro Kopf werden weniger als 1.800 Euro für die Pflege ausgegeben.
Dies geht aus Untersuchungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und des europäischen Statistikamts Eurostat hervor. Die Forscher korrigierten die Preisunterschiede und berechneten, wie hoch die Kosten auf der Grundlage des niederländischen Preisniveaus sein würden.
Obwohl die Gesundheitskosten in den Niederlanden hoch sind, zahlen die Einwohner relativ wenig direkt an den Gesundheitsdienstleister. Niederländer zahlen durchschnittlich 9,3 Prozent ihrer Gesundheitskosten, also knapp 500 Euro, aus eigener Tasche, der Rest wird vom Staat übernommen oder von der Krankenversicherung erstattet.
Einwohner Bulgariens, Maltas und Griechenlands zahlen mehr als ein Drittel ihrer eigenen Gesundheitsversorgung. Am meisten Erstattung erhalten die Luxemburger: Lediglich 8,4 Prozent der Kosten gehen auf ihre eigenen Rechnungen. Der Zahnarzt stellt neben der Selbstbeteiligung in der Regel den größten nicht erstattungsfähigen Kostenposten dar.
Die Niederländer bezahlen ihre Medikamente relativ häufig selbst: 31 Prozent der Medikamentenkosten (über eine Apotheke, Drogerie oder einen Supermarkt) werden nicht erstattet. Der europäische Durchschnitt liegt bei 28 Prozent.
Die Gesundheitskosten sind im Jahr 2021 weiter gestiegen: Nach vorläufigen Zahlen von Statistics Nederlands gaben die Niederlande 5.504 Euro pro Kopf aus. Dies entspricht einem Anstieg von 8 % in einem Jahr, dem stärksten Anstieg seit 2001. Für 2021 liegt noch kein internationaler Vergleich vor.
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