Grenzgänger zögern, sich in den Nachbarländern niederzulassen

Die Umzugslust ist groß: Jeder dritte deutsche Grenzgänger, der innerhalb von fünf Jahren umziehen möchte, plant, sich in den Niederlanden niederzulassen. Sie würden sich unter anderem wegen des angenehmen Wohnumfelds und der Qualität der Gesundheitsversorgung für die Niederlande entscheiden.

„Die Gesundheitsversorgung in Deutschland ist extrem teuer“, erklärt der leitende Forscher Han Joosten am Telefon. „Es kommt vor, dass Familien etwa fünf- bis sechshundert Euro im Monat ausgeben und trotzdem weniger bekommen als in den Niederlanden“, erklärt Joosten. Die Befragten nennen auch ein angenehmes soziales Klima als Grund, in den Niederlanden zu leben.

Umgekehrt hält jeder fünfte Niederländer Deutschland für eine Option. Niederländer, die über Deutschland nachdenken, tun dies, weil sie hoffen, mehr für ihr Geld zu bekommen. Günstigeres Wohnen und niedrigere Lebenshaltungskosten sind wichtige Gründe. Auch die Niederländer glauben, dass ihnen das Leben im Nachbarland mehr Spaß macht.

Grenzbewohner beider Länder können keine negativen Punkte des Nachbarlandes erwähnen. Allerdings führt diese Positivität noch nicht zu einer Verwischung der nationalen Grenzen.

In den Jahren 2014, 2015 und 2016 verließen jedes Jahr durchschnittlich 2.600 Menschen die Grenzgemeinden, um sich in Deutschland niederzulassen. Laut Statistics Nederlands (CBS) verließen in diesem Zeitraum jedes Jahr 2.500 Menschen Deutschland in Richtung Niederlande.

Hindernisse

Viele Bewohner werden durch administrative Hürden zurückgehalten, insbesondere in Bezug auf Versicherungen und Altersvorsorge. Zudem bleiben die Niederländer lieber im eigenen Land, weil sie sonst mehr Geld für die Gesundheitsversorgung ausgeben würden. Zurückgehalten werden die Deutschen vor allem durch die Sprache und höhere Wohnkosten. Laut CBS-Zahlen ist die Zahl der Grenzgänger, die in einem Land arbeiten und im anderen leben, relativ begrenzt. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Niederländern und Deutschen: Die Deutschen pendeln häufiger und die Niederländer wandern eher aus.

Um zu zeigen, dass es über die Grenze hinaus viele Chancen und Möglichkeiten gibt, wurden verschiedene Initiativen ins Leben gerufen. Beispielsweise gibt es entlang der deutsch-niederländischen Grenze Grenzinformationsstellen mit Sprechstunden zu Rentenfragen und anderen behördlichen Hürden.

Lesen Sie den vollständigen Untersuchungsbericht zu BPD.

Lorelei Schwarz

"Bacon-Guru. Allgemeiner Twitter-Fan. Food-Fan. Preisgekrönter Problemlöser. Lebenslanger Kaffee-Geek."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert