Deutschlands rechte Opposition befürchtet nach der Lockerung der Einwanderungsgesetze eine Welle von „geringqualifizierten Arbeitskräften“.

Der Deutsche Bundestag hat heute Morgen ein Gesetz verabschiedet, das die Arbeitsmigration erheblich erleichtert. Qualifizierte Fachkräfte von außerhalb der EU können nun auch ohne konkretes Stellenangebot nach Deutschland einreisen. Die deutsche Rechte befürchtet eine Abwanderungswelle von „ungelernten Arbeitskräften“.

Remko Andersen

Das neue deutsche Einwanderungsgesetz ist einzigartig in Europa und basiert auf drei Säulen. Fachkräfte von außerhalb der EU, die über eine ausreichende Qualifikation verfügen, können jetzt nach Deutschland kommen, um dort Arbeit zu suchen, ohne ein konkretes Stellenangebot zu haben. Potenzielle Arbeitnehmer, die aus der Ferne einen Arbeitsplatz gefunden haben, dürfen einwandern, ohne dass ihre Ausbildung zuvor in Deutschland anerkannt wird. Und qualifizierte Asylbewerber, die sich bereits in Deutschland aufhalten, können durch einen „Spurwechsel“ in das Beschäftigungssystem überführt werden.

Ziel des Gesetzes ist es, dem großen Mangel an qualifizierten Fachkräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, mit dem viele westeuropäische Länder konfrontiert sind. „Dieses Defizit ist eines der größten Hindernisse für das Wachstum des ‚industriellen Deutschland‘“, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) heute Morgen. „In Deutschland gibt es derzeit fast zwei Millionen offene Stellen in allen Wirtschaftszweigen, vom Handwerker bis zum Beamten. Wir brauchen jedes Jahr 400.000 externe Arbeitskräfte.

Mit diesem Gesetz hatte Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) zuvor gesagt: „Deutschland legt den Grundstein für ein modernes Einwanderungsland.“

Mordic dagegen

Das Parlament entschied sich für eine offene Einzelabstimmung, die kontroversen oder besonders wichtigen Themen vorbehalten war. Das Gesetz wurde am Freitag von 388 der 653 anwesenden Parlamentarier verabschiedet. Die rechte Opposition lehnt die weiteren Lockerungen vehement ab. Insbesondere die Senkung der Aufnahmebedingungen für potenzielle Migranten und der mögliche „Spurwechsel“ für bereits in Deutschland befindliche Asylbewerber haben heftigen Protest bei der konservativen CDU/CSU und der rechtsextremen AfD ausgelöst.

„Ja, wir brauchen Fachkräfte, aber dieses Gesetz fördert die Einwanderung von Geringqualifizierten und sorgt dafür, dass Asylbewerber bleiben“, sagte die größte Oppositionspartei CDU über die Abgeordnete Andrea Lindholz. „Die Anforderungen an die deutschen Sprachkenntnisse und das Bildungsniveau werden erheblich reduziert und die Qualität (der deutschen Wirtschaft) wird beeinträchtigt.“ Die AfD, die sonst mit Ausrufezeichen spricht, fragte sich, was mit qualifizierten Fachkräften passiert, die sich „als unqualifiziert erweisen“ und gab selbst die Antwort: „Die einzige Zuwanderung, die Deutschland damit fördert, ist die Zuwanderung in unser Sozialversicherungssystem.“ “

Der „Spurwechsel“ von Asylbewerbern unterliegt strengen Regeln schneidenDatum: Nur qualifizierte Asylbewerber, die sich vor dem 29. März dieses Jahres in Deutschland aufgehalten haben, können das neue Gesetz in Anspruch nehmen. Dennoch: „Wer mit einem Touristenvisum hierherkommt und einen Job findet, wird jetzt mit einer Aufenthaltserlaubnis belohnt“, sagte der CDU-Abgeordnete Alexander Throm. „Es fördert Missbrauch.“

Die Regierung lobt den „Spurwechsel“ gerade als Korrektur eines grundlegenden Fehlers im Migrationssystem, der überlastete Asylbehörden enorm entlasten werde. Nun dürfen auch die in Deutschland dringend benötigten qualifizierten Asylbewerber nicht arbeiten und sitzen oft jahrelang in der Verzweiflung fest. „Es ist verrückt, dass der Zugang zum Asylsystem einfacher ist als zum Arbeitsmarkt“, sagte Konstantin Kuhle von der wirtschaftsliberalen FDP. „Mit diesem Gesetz wenden wir das Blatt.“

Heiterkeit über das Versprechen englischer Verfahren

Herzstück des Neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz (Immigration Law for Professionals) ist ein Punktesystem nach kanadischem Vorbild, das Zufallskarte. Migranten, die unter anderem durch Sprachkenntnisse, Erfahrung und Bildung genügend Punkte sammeln, können bis zu einem Jahr zur Arbeitssuche nach Deutschland kommen. Auch eine Berufsausbildung im Ausland sowie eine mindestens zweijährige Berufserfahrung reichen aus, um in einem deutschen Unternehmen zu arbeiten. Die Anerkennung der Ausbildung und etwaiger Zusatzausbildungen kann dann in Deutschland erfolgen. Einkommensgrenzen werden gesenkt, Deutschkenntnisse verlieren an Bedeutung. Zudem will die Regierung langsame und komplexe bürokratische Verfahren drastisch beschleunigen und digitalisieren.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass eine ausländische Krankenschwester zunächst siebzehn Anträge stellen muss“, sagte Innenminister Faeser. „Es muss vorbei sein. Also ja, natürlich ist es wichtig, dass wir dieses Gesetz auch in der Praxis umsetzen.

Das Versprechen einer vereinfachten Bürokratie hat innerhalb und außerhalb des Parlaments für Erstaunen und teilweise Heiterkeit gesorgt, ebenso wie das Versprechen, dass Migranten mit deutschen Behörden „wenn möglich in ihrer Muttersprache“ kommunizieren können. Man fragt sich, ob der notorisch analphabetische Beamte, dessen Arbeitssprache derzeit Deutsch ist, darauf vorbereitet ist.

Adelbert Eichel

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