„Wolfgang Schäuble war der böse Polizist, also konnte Angela Merkel den guten Polizisten spielen“

Der deutsche Politiker Wolfgang Schäuble ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Das Modell der deutschen Wiedervereinigung wird im Rest Europas als brutale Eindämmung der Eurokrise bekannt bleiben. „Seine Politik war zu hart und hat die Krise verschlimmert“, sagte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Deutschland.

Wolfgang Schäuble betrachtete die deutsche Einheit als den Höhepunkt seiner politischen Karriere. Im August 1990 unterzeichnete er in Berlin den Einigungsvertrag. Als westdeutscher Innenminister hatte er die Einigungsverhandlungen geleitet. Nur wenige Wochen nach der Unterzeichnung wurde er von einem psychisch instabilen Mann angeschossen, ein Angriff, der Schäuble zum Rollstuhl verurteilte. 1991 war er auch maßgeblich an der Verlegung der Hauptstadt des vereinten Deutschlands von Bonn nach Berlin beteiligt.

All dies machte Schäuble zu einem der beliebtesten deutschen Politiker der 1990er Jahre. Er schien der ideale Nachfolger von Helmut Kohl zu sein, der von 1982 bis 1998 Bundeskanzler war, doch er schaffte es nie. 2005 wurde er erneut Innenminister unter Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Zuerst war Schäuble der Unterstützer und Kopf von Kohl, dann von Merkel“, sagte Carsten Brzeski, Chefökonom bei ING Deutschland. „Schäuble hatte alle wichtigen Ämter außer dem Kanzleramt inne. Er wurde auch nicht Bundespräsident. Er sei doppelt „nicht ganz politisch“: kurz vor Kohls Nachfolge und kurz vor dem Amt des Präsidenten.“

Schwarz ist scheiße

Schäuble gelang 2014 sein zweiter großer Erfolg: Als Finanzminister brachte er einen Haushalt durch, ohne neue Schulden aufzunehmen, was seit 1969 nicht mehr geschehen war. Deutschland. Dies machte ihn zum Vater des berühmten „schwarz miesdie Haushaltsdisziplin, die er auch während der Eurokrise ab 2008 verkörperte. Die Kontrolle der Haushaltsdefizite sollte Ländern in Schwierigkeiten helfen, aus der Krise herauszukommen, so Schäuble, eine Position, die ihm vor allem in Griechenland viel Hass einbrachte. .

„Er wird im Ausland immer als Deutschlands harte Hand in der Eurokrise bekannt sein“, sagt Brzeski. „Er war der schlechter Polizistdamit Angela Merkel guter Polizist könnte spielen. Ursprünglich wollte er Griechenland sogar aus der Eurozone ausschließen. Sein Vorgehen war zu hart und hat die Krise verschärft.“ Heute ist die griechische Wirtschaft eine der dynamischsten in der Eurozone. Hat sich Schäuble gleich danach bewährt? „Die Frage ist natürlich, ob Griechenland ohne Schäubles enormen Druck ebenso drastische Reformen umgesetzt hätte. Wenn er teilweise ein Spiel spielte, hatte er recht.

Für die deutsche Wirtschaft ist das Erbe von Schwarz ist scheiße weniger positiv, sagt Brzeski. „Das ist eine der Ursachen der aktuellen wirtschaftlichen Probleme. Als Finanzminister wurde Schäuble hauptsächlich von Juristen und nicht von Ökonomen beraten. DER Schwarz ist scheiße erlangte damit ein eigenes rechtliches und politisches Leben, jedoch ohne wirtschaftliche Bedeutung.

Adelbert Eichel

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