Wie Vorurteile das Geschäft in Deutschland unbewusst behindern können

Unbewusste Voreingenommenheit kann das Geschäft in Deutschland wirklich behindern, erklärt Esther Bouma von Geschäftsreif. Ein paar einfache Übungen können das ändern.

Oktoberfest in Bayern. Foto: CC0

Haben wir nicht die Zeit hinter uns, in der wir die Deutschen mit Vorurteilen beurteilt haben? Nicht ganz, bemerkt Sprachtrainerin Esther Bouma. Mit seiner Firma Geschäftsreif Zusammen mit ihrem Geschäftspartner Tjaco Rowaan organisiert sie Sprach- und Kulturreisen nach Deutschland für niederländische Unternehmer, Unternehmen und Organisationen, die bereits Geschäfte machen oder mit deutschen Geschäftspartnern zusammenarbeiten möchten. Dieses Thema wird bei der nächsten Sprach- und Kulturreise im Oktober behandelt: Seien Sie sich bewusst, wie Sie Vorurteile auf das Verhalten anderer projizieren können.

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Unbewusst können allerlei Vorurteile eine harmonische Beziehung zu Ihrem deutschen Geschäftspartner wirklich behindern. Bouma erlebt es während ihrer Ausbildung so oft, dass sie ihm auch heute noch große Aufmerksamkeit schenkt. „Es hilft enorm, sich bestimmter vorherrschender Ideen bewusst zu werden. So lernst du leichter damit umzugehen.

In Vorurteilen steckt etwas Wahres

Einerseits haben die Niederländer oft eher positive Erwartungen an die Deutschen: Das sind sie auch gründlich und effektiv, denken viele. Wie wahr ist ein solches Bild? „Daran ist oft etwas Wahres dran. Dabei genügt ein Blick auf die teils ineffiziente Bürokratie der Stadt Berlin und den bankrotten Flughafen, um einen differenzierteren Blick zu bekommen.“

„Wir“ haben auch negative Vorurteile gegenüber den Deutschen, das weiß Bouma. ‚Das Deutsch‘OberlehrerEin bekanntes Beispiel ist der, der einen gerne schimpft, wenn man den Eindruck hat, etwas falsch zu machen. Auch daran sei etwas Wahres dran, sagt sie. „Meine Standardantwort, wenn ich einen solchen Kommentar erhalte, ist immer:“Sauber, in deinem Leben ist alles in Ordnung„Auch viele Deutsche hassen diese Mentalität.“ Besonders bei der Messung anderer Kulturen sagt man dann in ironischem Tonfall: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen‚. Logisch, aber es zeigt auch, dass wir nicht alle Deutschen in einen Korb legen können.“

Umgekehrt haben auch die Deutschen ihr Bild vom „Niederländer“. Bouma unterrichtet seit vielen Jahren auch Niederländisch für deutsche Studenten in Berlin. „Sie haben meist schon einen positiven Bezug zu den Niederlanden oder Flandern, sonst würde man die Sprache nicht lernen, aber sie haben oft ein sehr positives Bild von den Niederlanden.“ Das Land weckt oft Urlaubsgefühle. „Ich höre regelmäßig von Studenten, dass sie mit den Einrichtungen in den Niederlanden sehr zufrieden sind. Sie schwärmen von den Radwegen, dem reichlichen WLAN und der Möglichkeit, überall mit Karte zu bezahlen. Diese positive Einstellung können Sie zu Ihrem Vorteil nutzen.

Der Weg

Sowohl positive als auch negative Vorurteile können Geschäftsaktivitäten in Deutschland behindern, bemerkt Bouma. „Vielleicht stellen Sie fest, dass die Deutschen im Allgemeinen etwas konservativ sind oder neue Entwicklungen nur langsam annehmen. Damit erweisen Sie Ihrem Gesprächspartner schnell einen schlechten Dienst. Wenn man kollektive Dinge auf den Einzelnen projiziert, nützt das dem Gesprächspartner nicht wirklich.

Theoretisch wissen das die meisten Menschen, aber laut Bouma ist es sehr sinnvoll, noch einmal bewusst darüber nachzudenken. „Es hilft wirklich, so offen wie möglich damit umzugehen. Dazu gehört es, zu verstehen, wie Sie selbst damit umgehen.

Betrachten Sie es aus einem anderen Blickwinkel

Sie führt das Beispiel eines niederländischen Unternehmers an, der zu einem Treffen in ein deutsches Familienunternehmen kam. „Am Tisch saß ein Paar, das sich gegenseitig ansprach und sagte: „Herr‚, Und ‚Frauenplus den Nachnamen. Es ist seltsam für einen Niederländer, nicht zu wissen, was dahinter steckt.“ Aber es war ein Treffen, bei dem sich alle förmlich ansprachen, erklärt Bouma. „Für einen Deutschen erscheint es unprofessionell, seiner Frau oder seinem Mann eine Ausnahmestellung anzubieten.“

Die Kunst besteht darin, zu lernen, Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu erleben, sagt Bouma. „Ein deutscher Student, der in den Niederlanden arbeitet, war verärgert darüber, dass während eines Gesprächs auf Niederländisch regelmäßig der Satz ‚Ja, das weiß ich‘ fiel.“ Auf Niederländisch kann dies eine Art sein, Mitgefühl auszudrücken. „Aber auf Deutsch heißt es übersetzt: ‚Ja, du hast es schon zehnmal gesagt‘.“ Als wärst du wirklich irritiert. Auch Missverständnisse können dumm sein.

Viele Missverständnisse können auch durch „falsche Freunde“ entstehen, Wörter, die völlig oder fast gleich geschrieben sind, aber manchmal völlig unterschiedliche Bedeutungen haben können. „Ich habe einmal ein neues Kleid getragen. ‚Separate Hose„, sagte eine Freundin. Ich dachte, es gefiel ihr nicht, weil mir das Ungewöhnliche „etwas seltsam“ vorkam, aber sie meinte tatsächlich, dass sie es für sehr originell hielt. Da es sich um eine Freundin handelte, wagte sie es zu fragen, was sie meinte. „Und dann ist es plötzlich eine komische Situation, über die ihr beide lachen könnt. Das ist in der Geschäftswelt nicht anders.“ Wenn Sie etwas sehr seltsam oder unlogisch finden, ist es hilfreich, sich zu fragen, ob Sie es richtig verstanden haben. Das kann passieren Vermeiden Sie viele Irritationen.

Reise nach Berlin 2019

Geschäftsreif organisiert und begleitet Sprach- und Kulturreisen nach Deutschland für niederländische Unternehmer, Unternehmen und Organisationen, die bereits Geschäfte machen oder mit deutschen Geschäftspartnern zusammenarbeiten möchten. Die nächste Ausgabe findet im Oktober statt.

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Artikel von: Deutschland News
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