Vatikan klopft Deutschlands „Synodalem Weg“ auf die Finger

Der Vatikan hat die Kirche in Deutschland offen geschlagen. In einer kurzen Stellungnahme betont er, dass das Reformprojekt „der synodale Weg“ nicht einfach Struktur und Lehre der Kirche verändern könne.

Bemerkenswerterweise wurde die am Donnerstag veröffentlichte Erklärung beispielsweise nicht vom Dicastery for the Doctrine of the Faith, dem Lehrwächter des Vatikans, unterzeichnet. Der Text wurde unter dem Namen „Erklärung des Heiligen Stuhls“ veröffentlicht.

Nicht berechtigt

„Um die Freiheit des Volkes Gottes und die Ausübung des Bischofsamtes zu gewährleisten, erscheint es notwendig, klarzustellen, dass der ‚Synodale Weg‘ in Deutschland keine Autorität hat, die Bischöfe und die Gläubigen zu neuen Regierungsformen zu verpflichten und neue Ansätze zur Akzeptanz von Doktrin und Moral“, heißt es im einleitenden Absatz.

„Es ist nicht erlaubt“, so die Erklärung weiter, „in Diözesen neue offizielle Strukturen oder Lehren einzuführen, die einen Angriff auf die kirchliche Gemeinschaft und eine Bedrohung der Einheit der Kirche darstellen würden.“

Ambitionierte Vorsätze

Während der vergangene Plenarsitzung des Synodalen Weges wurden schließlich weitreichende Beschlüsse gefasst. Dazu gehörte die Frage, wer verbindliche Aussagen darüber machen kann, was den katholischen Glauben und die Rolle der Laien bei der Leitung und Ernennung von Bischöfen in der Kirche ausmacht.

In erster Lesung wurden auch Anträge zur Lockerung der Zölibatspflicht für Priester und zur Öffnung des Diakonatsamtes für Frauen erörtert. Diese Fragen werden während der nächsten Sitzung, die vom 8. bis 10. September stattfindet, erneut behandelt.

Vatikan Argus Augen

Nicht zum ersten Mal zeigt der Vatikan, dass er die Entwicklungen in Deutschland mit Argwohn verfolgt. So schrieb der Papst 2019 einen Brief an die Kirche in Deutschland, in dem er vor falsch verstandener Synodalität warnte. Auf dieses Schreiben bezieht sich auch die aktuelle Stellungnahme.

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Wenn Ortsgemeinden sich von der Weltgemeinde trennen, wird aus dem Brief von Franziskus zitiert, „werden sie schwächer, verfaulen und sterben. Daher die Notwendigkeit, eine immer lebendige und wirksame Einheit mit dem ganzen Leib der Kirche zu bewahren“.

zu viel Enthusiasmus

Der Vatikan schreibt nun, er hoffe, dass die deutschen Beschlüsse „im synodalen Weg untergehen die die globale Kirche nimmtzur gegenseitigen Bereicherung und zum Zeugnis jener Einheit, durch die der Leib der Kirche seine Treue zu Christus, dem Herrn, bekundet“.

Auch der Vertreter von Papst Franziskus in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, ist immer wieder in die Kritik geraten. In einer Rede, die während der letzten Sitzung des Synodalen Weges gehalten wurde, machte er a vergeblicher Versuch um allzu kühnem synodalen Enthusiasmus Einhalt zu gebieten.

Kritisch

Außerdem tauchten sie Anfang dieses Jahres in schneller Folge auf. drei kritische Briefe von Gruppen von Bischöfen an ihre deutschen Amtskollegen gerichtet. Darin äußerten sie ihre Besorgnis über die Einheit innerhalb der Kirche, die sie unter Druck sehen, und was sie als Kapitulation vor der Zeit ansehen. Auch von einem Reformkardinal wie Christoph Schönborn schien kürzlich kritisch.

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Die deutschen Bischöfe gehen jedoch davon aus, dass in Rom im Rahmen des weltweiten Synodenprozesses weitreichende gesamtkirchliche Beschlüsse eingebracht werden.

Die deutschen Bischöfe und das Laienkomitee des ZdK wiesen derweil die Kritik des Vatikans zurück: „Wir werden nicht müde zu betonen, dass die Kirche in Deutschland keinen ‚deutschen Sonderweg‘ gehen wird. Gleichwohl sehen wir uns in der Pflicht zu klären, wo aus unserer Sicht Änderungsbedarf besteht. Wir haben bereits das Gefühl, dass die Probleme und Probleme, die wir identifizieren, überall auf der Welt gleich sind. »

An die Wand malen

So oder so, es steht an der Wand geschrieben, dass sich der Vatikan genötigt fühlt, so offen die Bedeutung der Einheit in der Kirche zu betonen. Die lang ersehnte Frage, wann tatsächlich eine Sollbruchstelle eintritt, kommt zunehmend auf den Tisch. Es bleibt zu hoffen, dass es nie eine Antwort geben wird.

Die ganze Aussage ist hier zu lesen (deutsch und italienisch).

Lorelei Schwarz

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