Hitlergruß kostet deutsche Fußballer den Kopf | Sport

Sieben Amateurfußballspieler aus Wassenberg, Deutschland, gleich hinter der niederländischen Grenze, wurden von ihrem Verein ausgewiesen, nachdem sie den Hitlergruß gezeigt hatten. Für ihr Vorgehen droht sogar eine Gefängnisstrafe.

Den Spielern der zweiten Mannschaft des SC 1920 Myhl ist am vergangenen Sonntag beim Posieren in ihren neuen Trikots ein Fehler unterlaufen. Auf Wunsch ihres Sponsors Engin Arslan, eines türkisch-deutschen Dönerladenbesitzers, führten sie „als Scherz“ den Hitlergruß auf. Das Foto war zwar nur wenige Minuten auf Facebook, reichte aber aus, um einen Aufruhr auszulösen.

Im Club erkannten sie den Humor darin nicht. Der Vorstand distanzierte sich umgehend von der Aktion und teilte den sieben Sündern mit, dass sie nicht mehr willkommen seien. „Auch wenn es vielleicht ein Streich eines bösen Jungen war“, sagt Präsident Marc Winkens Aachener Zeitung. „Heutzutage muss man darüber nachdenken, was man tut.“

Winkens verweist auf die jüngsten Ereignisse in Chemnitz, wo die Proteste gegen die multikulturelle Gesellschaft außer Kontrolle geraten seien. Doch genau das ist der Grund für Arslans Vorgehen, das er als „Satire“ bezeichnet. Unter seinem umstrittenen Mannschaftsfoto fügte er die Überschrift #wirsindnochmehr ein, eine Anspielung auf die Initiative #wirsindmehr in sozialen Netzwerken gegen rechtsextremes Gedankengut in Deutschland.

Haft

Von Satire beim SC 1920 Myhl wollen sie aber nichts hören. Auch der Sponsor, der nur zurückkehren möchte, wenn die Spieler wieder verpflichtet werden, ist eine Persona non grata. „Die Trikots mit dem Aufdruck seiner Firma sind bereits in Müllsäcke gesteckt worden“, sagte Winkens, der den Fußballspielern keine zweite Chance geben will.

Der Fall könnte auch noch größere Konsequenzen für Spieler haben. Da der Hitlergruß in Deutschland verboten ist, drohen ihnen eine Geldstrafe oder sogar eine Gefängnisstrafe.

Adelhard Simon

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