Ermittlungen wegen Rechtsextremismus unter der Leitung des ehemaligen deutschen Geheimdienstchefs

Hunderttausende Deutsche demonstrieren gegen den Vormarsch der extremen Rechten, Januar 2024. Bild: Sky News/YouTube

Der deutsche Geheimdienst ermittelt wegen rechtsextremer Sympathien gegen seinen ehemaligen Chef Hans-Georg Maaßen. Das ist es, was die Financial Times.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) schrieb Maaßens Anwalt einen Brief, der Maaßen nun vorliegt Webseite Gesendet. Das BfV zitiert in diesem Brief Maaßen, was unter anderem zeigt, dass er Sympathie für die rechtsextremen Reichsbürger hegt, die 2022 einen gescheiterten Putschversuch versuchten.

Maaßen trat 2018 in die Politik ein, nachdem er gezwungen war, als Chef des deutschen Geheimdienstes zurückzutreten. Es sei zu nachsichtig gegenüber der extremen Rechten, wurde damals kritisiert. Ohne Beweise vorzulegen, stellte Maaßen Bilder in Frage, die eine rechtsextreme Menschenmenge auf der Suche nach Migranten zeigten. Alle politischen Parteien mit Ausnahme der Alternative für Deutschland forderten daraufhin seinen Rücktritt.

Das BfV betrachtet den Rechtsextremismus heute als die größte innere Bedrohung für Deutschland. Der Nachrichtendienst unter der Leitung von Thomas Haldenwang ist das deutsche Äquivalent des AIVD und für die Erkennung von Bedrohungen der deutschen demokratischen Ordnung zuständig.

Das BfV führt derzeit ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland durch. Die AfD ist in den letzten Jahren auf dem Vormarsch. Umfragen zufolge sagt etwas mehr als jeder fünfte Deutsche, dass er die Partei wählen wird. Als er noch Chef des Geheimdienstes war, weigerte sich Maaßen, die AfD zu überwachen. Ihm wurde vorgeworfen, die Bedrohung durch den Rechtsextremismus scheinbar herunterzuspielen.

Der heute 61-jährige Maaßen äußerte sich nach seinem Ausscheiden aus dem BfV zunehmend kritisch gegenüber der Einwanderung. Letzte Woche verließ er die CDU, um sich auf den Aufbau seiner eigenen politischen Bewegung, der WerteUnion, zu konzentrieren. Die CDU versucht seit einem Jahr, ihn aus der Partei auszuschließen, weil Maaßen sich Verschwörungstheorien und tollwütigen Äußerungen hingab. So sagte Maaßen beispielsweise in einem Interview mit einer Schweizer Zeitung, dass Deutschland eine „Chemotherapie“ benötige, um den „Krebs“ zu vieler Einwanderer zu behandeln.

Der ehemalige deutsche Geheimdienstchef sagte auf einem Maaßen nahestehenden rechten Blog, die Ermittlungen gegen ihn seien ein Angriff auf die Demokratie.

Im vergangenen November wurde Maaßen bei einem geheimen AfD-Treffen mit Neonazis und dem österreichischen Extremisten Martin Sellner gelobt. Nachdem die Rechercheplattform Correctiv Details zu diesem Symposium veröffentlichte, reagierten deutsche Politiker und die deutsche Öffentlichkeit schockiert. In den vergangenen zwei Wochen gingen Hunderttausende Deutsche aus Protest auf die Straße. Auch dank dieser Proteste verlor die AfD überraschend die Landtagswahl in Thüringen.

Adelbert Eichel

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