Enschedes QuiX liefert Europas ersten photonischen Quantencomputer

Das Start-up QuiX aus Enschede hat vom Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Auftrag für einen kompletten photonischen Universal-Quantencomputer erhalten. Damit ist das Startup wahrscheinlich das erste Unternehmen weltweit, das einen solchen Supercomputer kommerziell anbietet.

Das Startup entwickelt Quantencomputing-Technologie auf Basis von Lichtteilchen (Photonen). Der Vorteil eines solchen Computers ist, dass keine extrem kalten Temperaturen (-296 Grad Celsius) benötigt werden, um die Quantenteilchen zu erzeugen. Laut QuiX macht dies die Quantentechnologie extrem skalierbar. Ein Nachteil dieser Technologie ist unter anderem, dass der Prozess der Entstehung von Quantenteilchen durch Photonen noch einmal komplizierter ist.

Im Rahmen des Auftrags im Wert von 14 Millionen Euro wird QuiX intensiv mit dem DLR-Institut der Bundesregierung kooperieren. Das DLR-Institut wurde in Deutschland als einer der Orte benannt, an denen Deutschland seine eigene Quantentechnologie entwickeln will. Dafür hat das Institut für Luft- und Raumfahrt seine DLR-Initiative Quantencomputing ins Leben gerufen.

Technologiegruppierung

Im Rahmen der Auftragsabwicklung werden die Parteien ihr Wissen in der Quantentechnologie bündeln und dabei einen Prototypen eines universellen photonischen Quantencomputers bauen.

QuiX stellt dafür eine nicht-universelle Quantencomputing-Plattform zur Verfügung, auf der der spezielle Quantencomputer Boson Sampler läuft. Basis dieser Plattform ist der quantenphotonische Prozessor Quox in Form eines umprogrammierbaren Interferometers.

Im Rahmen der Kooperation stellt das deutsche Forschungsinstitut DLR Wissen in den Bereichen Post-Quanten-Kryptographie, Quantenmaschinenlernen, Planungsoptimierung für Satellitenaktivitäten und Reaktionssimulation von Redox-Chemikalien für die Entwicklung von Batteriesystemen bereit.

Weniger Investitionskapital erforderlich

QuiX ist wahrscheinlich das erste Unternehmen weltweit, das einem Kunden einen photonischen Quantencomputer „verkauft“. Das Unternehmen hat nach Angaben des FinanzzeitungDaher wird derzeit weniger Investorengeld benötigt. Für Ende 2023 oder Anfang 2024 hat das Unternehmen eine neue Investitionsrunde geplant. Im vergangenen Sommer floss in der letzten Investitionsrunde ein Betrag von 5,5 Millionen Euro ein.

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Helfried Beck

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