Die Gamescom 2023 sieht kleiner und weniger spektakulär aus

Die Gamescom hat gestern in Köln, Deutschland, begonnen. Trotz der Organisation letzte Woche berichteten, dass es sich um eine größere Ausgabe als letztes Jahr handelte, wirkt die größte Gaming-Messe der Welt kleiner und weniger spektakulär.

Vor einer Woche gab die Gamescom beeindruckende Zahlen bekannt. In diesem Jahr betrug die Ausstellungsfläche beispielsweise 230.000 Quadratmeter. Ein Plus von 10.000 Quadratmetern im Vergleich zu 2022. Es gab auch mehr Aussteller: 1.220 im Vergleich zu 1.135 im Vorjahr. Wie üblich war der erste Veranstaltungstag nur für Einzelhändler, Presse und Handelsbeziehungen geöffnet.

Die größte Gaming-Messe der Welt ist immer noch beeindruckend. Das liegt vor allem daran, dass die Köln Messe gigantisch ist. Außerdem sind die Stände der Verlage denen, die Sie beispielsweise auf der E3 in Los Angeles gesehen haben, in nichts nachstehen. Vor allem das von Microsoft ist beeindruckend groß. Trotz alledem fühlt sich diese Gamecom-Ausgabe deutlich kleiner an. Allerdings war die Show am Mittwoch noch nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich, sodass sich nicht viele Menschen auf dem Parkett befanden. Die Sache ist die, dass das Fehlen von Parteien wie Sony Interactive Entertainment, Electronic Arts und das Fehlen von Activision Blizzard mit einem eigenen Stand ein Verlust ist. In der Vergangenheit waren die drei Verlage für ihre großen und eindrucksvollen Stände bekannt. Mittlerweile spielen vor allem Microsoft und Nintendo diese Rolle. Die beiden Plattforminhaber packen daher große Bereiche voller neuer Spiele und sogenannter Fototermine aus.

Damit reagiert die Messe noch stärker auf die Entwicklung der globalen Videospielbranche. In früheren Ausgaben der Gamescom lag der Schwerpunkt auf künftig erscheinenden Titeln. Das Publikum konnte sie ausprobieren, musste aber oft und lange anstehen. Das stimmt teilweise immer noch, aber die Gamescom 2023 gleicht eher einem großen Karneval. An jedem Stand gibt es eine Attraktion, bei der sich der Besucher beispielsweise vor einer Pfeife aus den Mario-Spielen oder hinter einem Marvel-Superhelden fotografieren lassen kann. Darüber hinaus war die Anzahl der Verbraucheraktivierungen geringer. In diesem Jahr ist ausschließlich die Sportmarke JD vor Ort, um die Spieler mit einem interaktiven Suchspiel und der Möglichkeit zum Spielen zu verführen.

Im sogenannten Geschäftsviertel herrschte am Mittwoch altmodisches Treiben. Einkäufer und Journalisten zogen von Meeting zu Meeting. Und in den Pavillons der verschiedenen Länder herrschte Gedränge. Es ist auffällig, dass sich die Gamescom entschieden hat, sich stark auf den Verkauf aller Arten von Merchandise-Artikeln zu konzentrieren. In diesem Jahr sind zwei Hallen mit Einzelhändlern gefüllt, die sowohl teure Exklusivartikel als auch stark reduzierte Artikel anbieten. Darüber hinaus ist der Ansatz sehr breit angelegt. Neben Gaming-Artikeln gab es auch Stände, an denen Mangas, Bilder, Funkos, Comics und sogar Vinyl verkauft wurden. Dadurch fühlt sich die Gamescom eher wie ein Comic an als wie eine traditionelle Spielemesse.

Seit dem Umzug von Leipzig nach Köln hat sich der Fokus der Messe vom Fachpublikum über B2B hin zu B2C verlagert. Dies erwies sich als großer Erfolg, da die gamescom jedes Jahr das „Ausverkauft“-Schild am Eingang anbringt. Wenn ab heute die Türen für die breite Öffentlichkeit geöffnet werden, wird die Köln Messe wieder voll sein. Dadurch erhält das Produkt viel Aufmerksamkeit, verliert aber auch eine gewisse Exklusivität, insbesondere für Fachbesucher. Trotz dieses erheblichen Nachteils bleibt die gamescom für Investoren und Fachjournalisten weiterhin wichtig. Schließlich kann man hier an einem Tag alle großen Namen loswerden. Dies geschah bereits im Jahr 2009, seit der ersten Ausgabe, und es wird wahrscheinlich auch in Zukunft nicht anders sein.

Mariele Geissler

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