Deutschland sucht Unterstützung für europäisches Luftverteidigungssystem

International14. Oktober 2022 10:21Geändert am 14. Oktober 2022 um 12:33Autor: Jörn Lucas

Mehrere europäische Länder, darunter die Niederlande, werden unter der Führung Deutschlands ein Flugabwehrsystem aufbauen. „Dieses System sollte das Symbol einer neuen deutschen Verteidigungspolitik sein, die darauf abzielt, Europa und andere Länder besser vor äußeren Gefahren zu schützen.“

Deutschland bittet Spanien und Portugal um Unterstützung für das europäische Luftverteidigungssystem

Bisher haben sich 15 Länder zur Zusammenarbeit im Rahmen der European Sky Shield Initiative (ESSI) verpflichtet, hauptsächlich Länder aus Mittel- und Osteuropa. Auch Finnland, das noch kein NATO-Mitglied ist, aber Gaststatus hat, tritt bei. Laut Bundeskanzler Scholz müssen weitere Länder an der europäischen Sky Shield-Initiative beteiligt werden, damit das System funktioniert. Noch heute versucht er, den spanischen Ministerpräsidenten Sánchez davon zu überzeugen, sich ihm anzuschließen.

Wichtige Partner fehlen

Als wichtige Partner fehlen noch Frankreich und Polen. Heute versucht Deutschland auch, Spanien und Polen in das System einzubeziehen. „Auch die Strategie wird besprochen“, präzisiert Korrespondent Derk Marseille. „Spanien gilt als strategisch wichtiger Partner für den südlichen Teil Europas, der am ESSI teilnehmen sollte.“

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Letzte Woche wurde bekannt gegeben, dass Gespräche zwischen Spanien und Deutschland über ein europäisches Flugabwehrsystem stattfinden, was jedoch von beiden Seiten auf einem spanisch-deutschen Gipfel in Spanien dementiert wurde.

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ESSI in einem globalen Ansatz

Der Aufbau eines europäischen Luftverteidigungssystems ist eine Reaktion auf die russische Bedrohung, die seit dem Einmarsch in die Ukraine nur noch zugenommen hat. „Dass wir jetzt so ausführlich von einem solchen System hören, ist etwas ganz Besonderes, aber tatsächlich ist es nur ein Teil eines umfassenderen Verteidigungssystems im europäischen Kontext.“

Diese deutsche Initiative wäre mit einem gemeinsamen Kauf von Flugabwehrausrüstung und Raketen durch europäische Länder verbunden. Nach Angaben der NATO hat sich die Sicherheitslage in Europa grundlegend verändert, sodass zusätzlicher Schutz erforderlich ist. Die belgische Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder sieht in ESSO ein globales europäisches Flugabwehrsystem.

Der Text wird unter dem Tweet fortgesetzt

Bundeskanzler Olaf Scholz gab Ende August bekannt, dass er an einem europaweiten Flugabwehrsystem arbeite. „Ein solches System wäre nicht nur billiger und effektiver, als wenn jeder von uns seine eigene teure und sehr komplexe Luftverteidigung bauen würde. Das wäre ein Sicherheitsgewinn für ganz Europa – und ein Paradebeispiel dafür, was wir meinen, wenn wir von einer „Stärkung des europäischen Pfeilers der NATO“ sprechen, sagte Scholz damals. Zuvor war angekündigt worden, dass Deutschland 100 Millionen Euro in die eigene Verteidigung investieren werde.

Mehrere europäische Länder, darunter die Niederlande, haben ihren Wunsch bekundet, sich an einem europäischen Flugabwehrsystem zu beteiligen, das unter der Führung Deutschlands umgesetzt werden soll. Auch Spanien gehört zu den Vermissten. Bundeskanzler Scholz will heute den spanischen Ministerpräsidenten Sánchez davon überzeugen, sich auch der europäischen Sky Shield-Initiative anzuschließen. (ANP/dpa-Fotoallianz)

Mariele Geissler

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