Deutsches MIVD untersucht neuen Verdacht auf Extremismus innerhalb einer Eliteeinheit der Armee | Im Ausland

Der Militärische Nachrichten- und Sicherheitsdienst (MAD) untersucht zwei mögliche Fälle von Rechtsextremismus innerhalb der Eliteeinheit KSK. Das Kommando Spezialkräfte wurde in den letzten Jahren immer wieder durch rechtsextreme Vorfälle diskreditiert.

Die neuen Fälle betreffen einen Offizier und einen Unteroffizier. Der erste, ein Sergeant Major, soll während des Trainings zusätzlich zur deutschen Trikolore die umstrittene Nationalflagge gehisst haben oder beim Hissen nicht eingegriffen haben. Die rot-weiße Flagge ist wegen ihrer Verbindung zum NS-Regime umstritten. Darüber hinaus wird ein Leutnant verdächtigt, eine „geringe Anzahl“ rechtsextremer Bilder über WhatsApp verbreitet zu haben.

Die Fälle stammen aus den Jahren 2015 und 2014, wurden aber erst in diesem Monat gemeldet. Die Ermittlungen müssten klären, ob die beiden Fälle schwerwiegend genug seien, um eine strafrechtliche Verfolgung zu rechtfertigen, berichten die Nachrichtenagenturen AFP und DPA nach Informationen der deutschen Tageszeitung. Bild.

Flaggendekret

Rechtsextreme Gruppen in Deutschland verwenden zunehmend die Reichsflagge und die Reichskriegsflagge – die das Deutsche Reich verherrlicht – als Symbol und als Ersatz für die verbotene Hakenkreuzfahne. Deshalb haben die Innenminister des Bundes und der Länder im Juni dieses Jahres einen Mustererlass vorgelegt, um einheitliche Maßnahmen gegen die öffentliche Zurschaustellung dieser Flaggen zu ergreifen.

Auf der Grundlage des Erlasses können Polizei und andere Strafverfolgungsbehörden künftig bei Verstößen ein Verwaltungsverfahren einleiten, beispielsweise wenn an einem Ort oder zu einem Datum, das einen historisch symbolischen Wert hat, Flaggen gehisst werden oder wenn weit entfernte Es werden richtige Parolen skandiert.

Waffenarsenal

Das KSK ist aufgrund rechtsextremer Vorfälle immer wieder in Misskredit geraten. So wurden beispielsweise im Mai letzten Jahres im Besitz eines Unteroffiziers im Bundesland Sachsen große Mengen an Schusswaffen, Munition und Sprengstoff gefunden. Bereits Anfang 2020 hatte der deutsche Militärgeheimdienst die sächsische Polizei auf ein mögliches Waffenarsenal im Haus des Hauptfeldwebels aufmerksam gemacht. Dies wurde bei einer Untersuchung rechtsextremer „Elemente“ innerhalb der Eliteeinheit ans Licht gebracht. Diese Untersuchung läuft seit 2017.

Im Prozess gegen den 45-jährigen Unteroffizier wurde deutlich, dass er aus Misstrauen nicht auf ein „Amnestieprogramm“ innerhalb des KSK zurückgegriffen hatte. Wer gehortete oder möglicherweise gestohlene Munition und Sprengstoffe zurückgab, musste danach keine Strafe befürchten. Gleiches gilt für Patronen und Sprengstoffe, die nach Übungen oder Einsätzen zurückbehalten und illegal zu Hause gelagert werden. Der KSK-Kommandant wurde später für die Initiierung dieses Projekts kritisiert.



Reorganisation

Die KSK-Führung wollte den Korpsangehörigen bis Oktober 2020 Zeit geben, „sicherheitsrelevante Ausrüstung“ zurückzugeben. Hintergrund dieser außergewöhnlichen und möglicherweise strafbaren Vereinbarung war Berichten zufolge ein Mangel an Munitionsvorräten mehrerer Einheiten. Dadurch sah sich die Korpsführung bei der tiefgreifenden Neuorganisation des Korps mit einem Problem konfrontiert, für das sie keine Erklärung liefern konnte.

Die Umstrukturierung erfolgte letztes Jahr, nachdem Untersuchungen des deutschen Militärgeheimdienstes ergaben, dass dem Korps Mitglieder mit rechtsextremen Ansichten angehörten. Den Ermittlungen ging eine Reihe von Vorfällen voraus, bei denen Kommandosoldaten diskreditiert wurden, beispielsweise durch das Führen des verbotenen Hitlergrußes und andere Ausdrucksformen des Neonazismus. Mit der Neuorganisation ging die Auflösung einer Einheit einher.

Überzeugungen

Die Zahl der deutschen Soldaten, die des Rechtsextremismus verdächtigt werden, ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Der Militärgeheimdienst führte Ermittlungen gegen rund 550 Soldaten der Bundeswehr durch. Allein im Jahr 2019 seien 369 Fälle hinzugekommen, teilte Christof Gramm vom MAD (Militärischer Abschirmdienst) Ende Januar 2020 mit. Vierzehn Tatverdächtige seien wegen Extremismus verurteilt worden, acht davon seien rechtsextrem. Vierzig haben sich nicht zur Einhaltung der Verfassung verpflichtet. Das Elitekorps KSK erlebe fast fünfmal mehr Problemfälle als der Rest der Bundeswehr, sagte der MAD-Chef in einem Interview mit der Deutschen Sonntagszeitung. Welt Am Sonntag.

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Poldie Hall

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