Deutsche verklagen Tesla wegen Überwachungskameras und CO2-Vorwürfen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat Tesla in Berlin zur Nachverfolgung. Nach Angaben der Verbraucherorganisation schweigt Tesla dazu, dass Autofahrer, die mit Überwachungskameras in Autos ausgestattet sind, gegen Datenschutzgesetze verstoßen. Mit mehreren Kameras können Teslas die Umgebung überwachen und filmen, aber Passanten, die gefilmt werden, müssen laut VZBV tatsächlich ihre Erlaubnis geben. „Infolgedessen laufen Tesla-Besitzer Gefahr, mit Datenschutzstrafen belegt zu werden.“

Der Einsatz des Kamerasystems, des sog Sentry-Modus, nach Angaben der Organisation im öffentlichen Raum ist auf legalem Wege nicht möglich. Der VZBV prangert an, dass der Überwachungsmodus trotz „der enormen Lücken im Datenschutz“ genehmigt wurde, und ist der Meinung, dass die deutschen Aufsichtsbehörden diese Angelegenheit „ernsthaft untersuchen“ sollten.

Zulagen verkaufen

Darüber hinaus ist Tesla laut VZBV nicht ehrlich zu den Auswirkungen seiner Aktivitäten auf den CO2-Ausstoß. Das Unternehmen behauptete in Online-Werbung für die Tesla-Modell 3 dass es einen CO2-Ausstoß von „0 Gramm pro Kilometer“ hat. Aber gleichzeitig arbeitet Tesla daran, dass andere Autohersteller weiterhin Treibhausgase ausstoßen können.

Denn Tesla verkauft Emissionsrechte an andere Hersteller, die es für die eigene Nachhaltigkeit bekommt. Dadurch können Unternehmen ihre CO2-Emissionen kompensieren und Bußgelder reduzieren. Mit diesen Verkäufen verdiente Tesla im Jahr 2020 rund 1,6 Milliarden US-Dollar.

Laut VZBV verschweigt Tesla die Praxis auf Seite 30 seines Umweltberichts und potenzielle Käufer der Autos werden nicht darauf hingewiesen. Tesla will sich laut US-Medien nicht zu dem Fall äußern.

Helfried Beck

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