Deutsche Schweinehalter wollen kürzeren Stillstand nach Schweinepest

Am 2. Juli wurde in einem Viehbetrieb in Emsbüren die Afrikanische Schweinepest diagnostiziert, seitdem gilt in der Region bis zum 14. Oktober eine Betriebsschließung. Schweinezüchter werden nicht für Tiere bezahlt und Schlachthöfe warten nicht auf Schweine. Agrarverbände und der niedersächsische Landwirtschaftsminister setzen sich in Berlin und Brüssel für einen kürzeren Status quo ein.

Noch ist unklar, woher die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Emsbüren kommt. Es wird vermutet, dass das Virus über organisches Bypass-Material in das Unternehmen gelangte.

Landwirtschaftsverbände und Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast aus Niedersachsen sind der Meinung, dass der Status quo verkürzt werden sollte. Heute, vier Wochen später, gibt es immer noch keine neuen Ausbrüche und die Ursache muss noch identifiziert werden.

Zweiter Gruppensex

AVP wurde am 2. Juli in einem Zuchtbetrieb in Emsbüren diagnostiziert, 15 Kilometer von der Grenze bei Denekamp entfernt. Seitdem gilt in der Region bis zum 14. Oktober ein Status quo. Im nordrhein-westfälischen Geldern wurden in der vergangenen Woche die ersten 1.800 Mastschweine aus dem Sperrgebiet geschlachtet.

Verhandlungen mit anderen Schlachthöfen in der näheren Umgebung sind im Gange, aber der Wille, die Tiere im Sperrgebiet zu schlachten, ist nicht groß. Angst, dass Schlachthöfe ihre Exportlizenz verlieren. Am Freitag, den 5. August werden die Schweine wieder in Geldern geschlachtet. Einen Tag bevor die Schweine in den Schlachthof kommen, werden sie von einem Tierarzt untersucht. Und nach dem Zufallsprinzip wird das Blut auf AVP getestet.

Achttausend Schweine pro Woche

Im Sperrgebiet stehen jede Woche etwa achttausend Mastschweine zur Schlachtung bereit. Über einen Zeitraum von dreizehn Wochen Stillstand betrifft dies insgesamt mehr als hunderttausend Tiere. Auch diese Schweine müssen über einen separaten Kanal verkauft werden. Einfrieren scheint keine Option zu sein, da die Kühlhäuser bereits voll sind mit Kadaverhälften unter anderem aus dem Landkreis Oder-Spree im Land Brandenburg. Dort wurde am 9. September 2020 AVP bei einem Wildschwein diagnostiziert. Der erste Fall in Deutschland.

Erst mit dem Verkauf des Fleisches aus dem Sperrgebiet Emsland wurde die Rendite für den Schweinehalter klar. Der Dachverband ISN appelliert deshalb an Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir und bittet um die Unterstützung der betrogenen Schweinezüchter wie Italien. Diese Woche kündigte der italienische Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelle die Einrichtung eines Unterstützungsfonds in Höhe von 25 Millionen Euro an. In Italien erschien AVP im Januar dieses Jahres.

Lorelei Schwarz

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