Deutsche Schlitten dominieren den Tausendstelkampf in Oberhof, auch Österreich erringt Siege / News

Der Rennrodel-Weltcup erlebte in Oberhof eine arbeitsreiche Zeit. Auf der deutschen Strecke waren zwei komplette Weltcup-Programme geplant, mit einer Staffel in der ersten Hälfte zusätzlich zu den regulären Rennen und Sprintrennen in der zweiten Hälfte – wobei die Zeit erst nach wenigen Runden zählte. Nun geht es nach Lettland, wo die Weltmeisterschaft an den nächsten beiden Wochenenden in Sigulda endet.

Frauen
Das erste Spiel in Oberhof endete wenig überraschend mit einem deutschen Sieg, aber die meisten ahnten nicht, dass es Merle Fräbel sein würde. Sie gewann 0,124 Sekunden vor der Österreicherin Madeleine Egle, die den siebten Platz belegte, während Lokalmatadorin Julia Taubitz vom dreizehnten auf den dritten Platz vorrückte (+0,152), vor ihrer Landsfrau Anna Berreiter.

Im zweiten Match war Taubitz siegreich: Nach dem ersten Lauf lag sie hinter Egle auf dem zweiten Platz, doch die Österreicherin fiel auf den dritten Platz zurück (+0,116). Berreiter reihte sich mit 0,051 Sekunden dazwischen und sorgte damit für den 1:2-Ausgleich für Deutschland.

Männer
Das erste Spiel verlief für Kristers Aparjods überraschend erfolglos. Der Lette lag nach der ersten Runde noch auf dem siebzehnten Platz, schaffte es aber aufgrund einer immer schlechter werdenden Strecke, sich an die Spitze zu kämpfen. Lokalmatador Max Langenhan wurde mit 0,042 Sekunden Zweiter vor dem Österreicher David Gleirscher (+0,118), der sogar vom 23. Platz kam.

Im zweiten Rennen war Jonas Müller der große Mann: Der Österreicher war im ersten Lauf der Schnellste und rundete seine Leistung im zweiten Lauf mit erneuter Bestzeit ab. Langenhan wurde mit einer Zeit von 0,076 Sekunden Zweiter, knapp vor der deutschen Legende Felix Loch (+0,098).


Damen-Doppel
Vor eigenem Publikum waren Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal im ersten Rennen die Schnellsten, doch der Unterschied war knapp: Die Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer kassierten nur 0,033 Sekunden. Das Podium komplettierten die Österreicherinnen Selina Egle und Lara Kipp (+0,121), die anderen reichten nicht annähernd heran.

Auch das zweite Rennen endete mit einem deutschen Sieg, aber vor allem war es ein seltsam spannender Kampf: Dajana Eitberger und Saskia Schirmer gewannen, Vötter und Oberhofer belegten jedoch mit genau 0,008 Sekunden Vorsprung den zweiten Platz. Dieser Unterschied hätte deutlich geringer ausfallen können, da das italienische Duo eine Tausendstelsekunde schneller war als Degenhardt und Rosenthal.

Herrendoppel
Österreichischer Erfolg im ersten Rennen: Thomas Steu und Wolfgang Kindl, ein neues Duo in dieser Saison, waren in beiden Läufen die Schnellsten. Die jungen Deutschen Hannes Orlamünder und Paul Gubitz belegten mit 0,123 Sekunden den zweiten Platz vor ihren illustren Landsleuten Tobias Wendl und Tobias Arlt (+0,190).

Steu und Kindl waren in Topform und gewannen auch das zweite Spiel. Dahinter lagen erneut zwei deutsche Duos, allerdings nun in umgekehrter Reihenfolge: Zweite wurden Wendl und Arlt mit 0,073 Sekunden vor Orlamünder und Gubitz (+0,119).


Relais
Dass Deutschland gewann, ist keine Überraschung: Fräbel, Orlamünder/Gubitz, Langenhan und Degenhardt/Rosenthal lagen allerdings nur 0,150 Sekunden vor den Letten Kendija Aparjode, Martins Bots/Roberts Plume, Aparjods und Anda Upite/Kitija Bogdanova. Der dritte Platz betrug 0,288 Sekunden für das österreichische Team mit Madeleine Egle, Steu/Kindl, David Gleirscher und Egle/Kipp.

Sprint
Bei den Frauen war Taubitz die Schnellste vor der überraschenden Schweizerin Natalie Maag (+0,094). Berreiter komplettiert das Podium in 0,150 Sekunden, knapp vor Fräbel (+0,192).

Die Bestzeit bei den Männern ging an Langenhan, der 0,024 Sekunden schneller war als Müller. Veteran Kindl holte in 0,033 Sekunden ein doppeltes österreichisches Podium, knapp vor Felix Loch und den Brüdern David und Nico Gleirscher.

Im Damendoppel waren Egle und Kipp eine Klasse für sich und lagen Eitberger und Schirmer 0,112 Sekunden dahinter. Vötter und Oberhofer belegten den dritten Platz, genau zwei Tausendstelsekunden hinter dem deutschen Duo.

Zum Schluss noch das Herrendoppel, bei dem Orlamünder und Gubitz mit 0,022 Sekunden Vorsprung vor Steu und Kindl siegten. Wendl und Arlt standen erneut auf dem Podium, diesmal mit 0,096 Sekunden Rückstand auf die Sieger.

Autor:
Quelle: FOK!sport

Adelhard Simon

"Subtil charmanter Denker. Organisator. Schöpfer. Hingebungsvoller Zombie-Geek. Web-Guru. Zertifizierter Kommunikator."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert