Der Rückgang im deutschen Schweinebestand stagniert | Pigbusiness.nl

In den ersten 10 Monaten dieses Jahres ist der deutsche Schweinebestand lediglich um 0,7 Prozent zurückgegangen. Mitverantwortlich dafür dürfte die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Branche sein. Was dem ISN Angst macht, ist der Rückgang der Zahl der Sauenhalter um 6 Prozent.

Der starke Rückgang der Schweinehaltung in Deutschland ist (vorübergehend) gestoppt. In den ersten 10 Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Schweine im Vergleich zu 2022 „nur“ um 0,7 Prozent zurückgegangen. Das geht aus aktuellen Zählungen des deutschen Statistikamtes Destatis hervor. Veröffentlichte Zahlen deuten nun auf eine Stabilisierung des Schweinebestands in Deutschland hin, nachdem er in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen war. Auffällig ist, dass die Zahl der Schweinehaltungsbetriebe um 4,5 Prozent zurückging.

21,2 Millionen Schweine

Nach vorläufigen Angaben befanden sich am 3. November 21,2 Millionen Schweine in deutschen Ställen. Das sind 150.600 Tiere oder 0,7 Prozent weniger als am 3. November 2022. Die Zahl der Schweinehaltungsbetriebe liegt bei 16.180. Das sind 760 oder 4,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Es sind vor allem die Sauenzüchter, die aufgehört haben. Die Zahl der Sauenhalter ging um 6 Prozent zurück.

Spezifikation

Eine Angabe der Zahlen ergibt folgendes Bild. Mit Stand vom 3. November 2023 wurden in Deutschland 9,58 Millionen Mastschweine gehalten. Dies bedeutet einen Rückgang um 140.900 Tiere (-1,5 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2022. Die Zahl der abgesetzten Ferkel ging um 40.300 Tiere (-1,0 Prozent) auf 3,83 Millionen zurück. Die Zahl der Ferkel stieg leicht um 33.600 Tiere auf 6,40 Millionen (+0,5 Prozent). Die Zahl der Zuchtsauen ist mit 1,40 Millionen Tieren nahezu konstant geblieben. Das waren nur 3.800 Sauen, 0,3 Prozent weniger als im November 2022.

Die Zahl der Betriebe nimmt weiter ab

Der Rückgang gegenüber vor zehn Jahren ist enorm. Seit November 2013 haben 11.800 Unternehmen die Schweinehaltung eingestellt. Nach der Umstellung entspricht dies einem Rückgang von rund 42 Prozent. In diesen zehn Jahren verringerte sich der deutsche Schweinebestand um 6,92 Millionen Tiere (-24,6 Prozent). Insgesamt nimmt die durchschnittliche Unternehmensgröße weiter zu. Während im Jahr 2013 ein durchschnittlicher Betrieb noch 1.000 Schweine hatte, waren es zehn Jahre später bereits 1.300 Tiere pro Betrieb.

Rückgang der Zahl der Zuchtsauen

Nach Angaben des Verbandes Deutscher Schweinezüchter (ISN) hat die sich verbessernde Wirtschaftslage in der Schweinehaltung den Abwärtstrend deutlich verlangsamt. Allerdings zeigt der anhaltende Rückgang der Zahl der Schweinehaltungsbetriebe laut ISN, dass viele Schweinehalter weiterhin kritisch in die Zukunft blicken. Das ISN weist vor allem auf die Situation der Sauenzucht hin. Noch immer geben viele Schweinezüchter ihre Tätigkeit dort auf. Das ISN hält dies angesichts der künftigen Versorgung mit deutschen Ferkeln für eine besorgniserregende Entwicklung. Derzeit sind noch rund 80 Prozent der Ferkel deutscher Herkunft. Das ISN geht davon aus, dass sich dieser Rückgang fortsetzt. Tatsächlich müssen die deutschen Sauenhalter in den kommenden Jahren massiv investieren, um sich an die veränderten Tierschutzbedingungen anzupassen.

Mariele Geissler

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