MSC und die Stadt Hamburg haben sich darauf geeinigt, dass die MSC-Tochtergesellschaft, der Hamburger Hafen, ein Angebot von 16,75 Euro je Aktie für den Erwerb sämtlicher A-Aktien der HHLA unterbreitet. Durch die Beteiligung von MSC an der HHLA wird voraussichtlich deutlich mehr Fracht nach Hamburg gebracht, die sich nach Angaben der Parteien auf rund 1 Million TEU pro Jahr beläuft. Die HHLA hat im vergangenen Jahr 6,4 Millionen TEU umgeschlagen.

Der tatsächliche Abschluss der Übernahme hängt noch von der Erteilung wettbewerbsrechtlicher und sonstiger behördlicher Genehmigungen sowie der Zustimmung des Bundestages in Hamburg ab.

Mittlerweile ist die Stadt Hamburg größter Anteilseigner der HHLA. Der Hafenbetrieb betreibt Containerterminals, RoRo-Anlagen und einen Massengutterminal im Hamburger Hafen. Nach der Übernahme wird die Stadt 50,1 % der Anteile halten, während MSC dann 49,9 % des Grundkapitals halten wird. Für MSC muss Hamburg ein zentraler Knotenpunkt im maritimen und intermodalen Verkehrsnetzwerk werden.

Globaler Wettbewerb

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard betonte auf der Pressekonferenz zur Übernahme, dass die HHLA als kommunales Unternehmen dem globalen Wettbewerb nicht mehr standhalten könne. „MSC ist ein starker Partner, der Hamburg zusätzliche Ladung zusagt und neue Entwicklungsmöglichkeiten im Hafen bietet.“ »

MSC wird auf Holdingebene in die HHLA investieren. Die bestehenden Minderheitsbeteiligungen von Hapag-Lloyd und Cosco an bestimmten HHLA-Terminals wären von der Transaktion nicht betroffen.

Nach Bekanntgabe des Einstiegs der Reederei MSC in den Hamburger Hafenbetreiber stieg der Wert der HHLA-Aktie an der Frankfurter Börse um 42,8 %. Am Dienstag schloss die HHLA-Aktie bei 11,54 Euro. Der Marktwert der HHLA beläuft sich demnach auf rund 840 Millionen Euro, berechnet die Frankfurter Allgemeine.

Auch der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne hat kürzlich Interesse an Hamburg bekundet. Er wollte die HHLA in Zusammenarbeit mit der Containerreederei Hapag-Lloyd übernehmen. Kühne gab an, dass er bereit sei, rund eine halbe Milliarde Euro für den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der HHLA auszugeben und in die Modernisierung der Anlagen zu investieren.