Die Diesel Emissions Justice Foundation hat vom Amsterdamer Richter grünes Licht für eine Sammelklage gegen Peugeot, Citroën, DS und Opel erhalten.
Je nach Interessengruppe kann das Gericht nun den Inhalt des Antrags bewerten. „Ein wichtiger Schritt nach vorne“, sagt Joost Edixhoven, einer der Anwälte der Stiftung.
Nach Angaben der Stiftung hatten Autohersteller ihre Dieselmodelle mit einer sogenannten Cheat-Software ausgestattet, die dazu führte, dass sie viel zu viele Schadstoffe ausstießen. „Käufer erleiden dadurch einen Schaden“, meint die Interessenvertretung.
Nach Angaben der Stiftung kann das Gericht nun die Haftung dieser Marken für den von ihnen möglicherweise verursachten Schaden prüfen. „Es ist an der Zeit, dass die Autohersteller dafür bezahlen“, sagte Edixhoven in einer Erklärung.
Die Diesel Emissions Justice Foundation führt verschiedene Sammelklagen gegen Automobilkonzerne wegen der Fälschung von Abgasnormen. Damit versucht er, eine Entschädigung für mehrere Tausend Besitzer von Dieselautos zu erreichen.
Lesen Sie auch: Eine massive Klage wegen betrügerischer Software gegen Citroën, Opel und Peugeot kann eingereicht werden
Der gesamte Diesel-Betrugsskandal hat die deutschen Automobilhersteller bereits Dutzende Milliarden Euro gekostet, wovon Volkswagen und seine Tochtergesellschaften den größten Anteil ausmachten. Auch weltweit laufen Schadensersatzklagen, unter anderem in den Niederlanden.
Letzten Monat entschied das Gericht Den Bosch, dass Volkswagen einem niederländischen Käufer eines betrügerischen Diesels 4.400 Euro Schadenersatz zahlen muss. Der 2012 gekaufte Volkswagen Passat wurde in Labortests mit einer Technologie zur Reduzierung der Stickstoffemissionen ausgestattet, obwohl das Auto unter normalen Bedingungen umweltschädlicher war. Diese „unlautere Geschäftspraxis“ mindere den Wert des Autos und Volkswagen müsse den Schadenersatz zahlen, urteilte der Richter. Der Verbraucherschutzverband hofft, dass die Entscheidung zu einer Einigung führt, um alle betroffenen Verbraucher zu entschädigen.
„Analyst. Totaler Alkoholkenner. Stolzer Internet-Fan. Ärgerlich bescheidener Leser.“