Aktionärsvertreter waren von der Entwicklung von Varta enttäuscht

ELLWANGEN (dpa-AFX) – Aktionärsvertreter haben sich vor der Hauptversammlung am Dienstag enttäuscht über die jüngsten Betriebsergebnisse des kriselnden Batteriekonzerns Varta geäußert. „Angesichts der großen Hoffnung ist die Enttäuschung umso größer“, sagte Nikolaus Lütje von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Bei Batterien ist Varta tatsächlich ein Unternehmen, das technisch auf der Höhe der Zeit ist. Lutje sagte, dass das Unternehmen aus Ellwangen (Ostalbkreis) dieses Zukunftsthema stärker nutzen sollte.

Varta will wegen der Verluste Stellen abbauen. Die jüngste Vergangenheit sei nicht gerade freundlich gewesen, bemerkte Lutje. Nötig wäre das im März beschlossene Restrukturierungsprogramm und ein Signal an den Kapitalmarkt gewesen, sagte er. Nach Ansicht des Aktionärsvertreters ist der Wille des Vorstands, etwas zu unternehmen, nicht zu leugnen. Die Weichen wurden so gestellt, dass ein Ausweg aus der Situation möglich war.

Auch für Daniel Bauer, Vorstandsvorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), haben sich die Erwartungen des Unternehmens nicht erfüllt. Bauer kritisierte betriebliche Probleme und die hohe Schuldenlast. Dies müsse nun behoben werden, sagte er. Das Management hat entsprechende Maßnahmen ergriffen. Er dachte, die Zahlen würden sich jetzt verbessern. Aber es kommt natürlich darauf an, wie schnell die Maßnahmen greifen.

Um Kosten zu sparen, kündigte Varta im April an, rund 800 Vollzeitstellen aus dem Unternehmen zu streichen. In Deutschland werden in den nächsten zwei Jahren rund 390 Stellen abgebaut. Varta schrieb im abgelaufenen Geschäftsjahr rote Zahlen. Der Aktienkurs lag zuletzt bei knapp 20 Euro, vor einem Jahr lag er noch über 80 Euro. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen derzeit rund 4700 Mitarbeiter./rwi/DP/zb

Helfried Beck

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