Es gab bereits Gerüchte, dass der Schweinebestand in Deutschland deutlich zurückgehen würde. Zahlen des Statistischen Bundesamtes Destatis bestätigen dies nun. In einem Jahr gibt es in Deutschland 9,8 % weniger Schweine oder 2,42 Millionen Tiere.
Diese starke Kontraktion scheint sich nicht fortzusetzen. In den letzten sechs Monaten ist der Schweinebestand um 6,2 % zurückgegangen.
Der größte Rückgang betrifft Ferkel von 20 bis 50 Kilo. Mittlerweile gibt es 3,8 Millionen Tiere in dieser Gruppe. Das sind 711.700 oder 16 % weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Jahr war hier der Rückgang mit 423.000 Tieren am stärksten.
Der Sauenbestand nimmt etwas weniger ab als der gesamte Schweinebestand. Der Rückgang beträgt hier 9,3 % in einem Jahr. Das sind 152.900 Sauen weniger, was bedeutet, dass es immer noch 1,48 Millionen Sauen in Deutschland gibt. Deutlich sichtbar ist auch der Rückgang der Sauenzahlen in den letzten sechs Monaten, in denen fast 100.000 Sauen weniger gehalten wurden.
10,3 Millionen zusätzliche Mastschweine
In den vergangenen sechs Monaten ist der Mastschweinebestand um 600.000 Tiere geschrumpft. Auf das ganze Jahr bezogen bedeutet dies einen Rückgang um 983.300 Tiere oder 8,7 %. Damit gibt es in Deutschland noch durchschnittlich 10,3 Millionen Mastschweine.
Die Zahl der Schweinefarmen ging innerhalb eines Jahres um 9,6 % zurück. Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist das sogar halb so viel, während der Schweinebestand um rund 20 % zurückgegangen ist.
Kein Wunder, findet der Deutsche Schweinezüchterverband (ISN), dass es mittlerweile eine Austrittswelle in der Schweinehaltung gibt. Schweinehalter müssen sich mit mehreren negativen Faktoren auseinandersetzen. Teilweise aufgrund der Afrikanischen Schweinepest sind die Preise zu niedrig, sicherlich im Vergleich zu den stark gestiegenen Futterkosten.
Zusätzliche Wellness-Regeln
Darüber hinaus werden insbesondere Schweinehaltern und Sauenhaltern viele zusätzliche Tierschutzvorschriften auferlegt. Zuerst müssen die Sauen in Gruppen gehalten werden und danach kommt die Pflicht der Abferkelbuchten im Freien.
Auch die verschiedenen Supermarktketten werden immer anspruchsvoller, ohne dass immer klar ist, welche Kompensation langfristig benötigt wird. Gleichzeitig wächst der Schweinebestand in Spanien weiter.
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