Berlin überquert schließlich die Brücke mit schwerer Artillerie | Im Ausland

Unter zunehmendem Druck des Bundestages und internationaler Verbündeter hat die Bundesregierung am Dienstag endlich zugestimmt, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Fraglich ist aber, ob Bundeskanzler Olaf Scholz seine Kritiker damit zum Schweigen bringt.

„Wovor haben Sie Angst, Herr Scholz?“ Das Cover der deutschen Wochenzeitung Zuletzt schimmern diese Woche sagen. Der halbherzige Versuch, die Ukraine militärisch zu unterstützen, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ebenso in die Enge getrieben wie die zurückhaltende Politik seiner Partei gegenüber Russland.

Warum diese Zurückhaltung, fragen sich viele Deutsche. Im Gespräch mit des Spiegels Scholz stimmte sein Herz aus: ‚Es darf keinen Atomkrieg geben.‘ Schwere Waffen in die Ukraine zu schicken, sei wie ein rotes Tuch für einen Stier, sagt er. Deutsche Experten weisen jedoch Argumente zurück, wonach Russland tatsächlich Atomwaffen als Gegenmaßnahme einsetzen werde.

Antrag auf Lieferung von Waffen

Im Bundestag sind sich die meisten Parteien einig. Damit bilden sie eine Front gegen Scholz. Eine Pressekonferenz am vergangenen Dienstag sollte die Kritiker der Kanzlerin zum Schweigen bringen, bewirkte aber das Gegenteil. Die deutschen Christdemokraten erhöhten daraufhin den Druck auf Scholz mit einem Antrag auf Waffenlieferung. den Nachrichten zufolge Tagesschau Hinzu käme ein Antrag der Koalitionspartner FDP und der Grünen.

Die Ankündigung dieser Anträge genügte. Die deutschen Sozialdemokraten sind sich einig: Deutschland wird der Ukraine fünfzig Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard zur Verfügung stellen, teilte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstag nach einem Krisentreffen auf dem Nato-Luftwaffenstützpunkt der Amerikaner in Deutschland mit. Weiler Ramstein. Auf Betreiben der USA treffen sich dort die Verteidigungsminister der Nato-Mitglieder.

Für den Export generalüberholt

Mehrere deutsche Büchsenmacher boten bereits ihre Dienste an. So kündigte Rheinmetall laut der Wirtschaftszeitung an, zwanzig neue Leopard-2-Panzer liefern zu können Handelsblatt† Konkurrent Krauss-Maffei Wegmann soll laut anderen Medien die aus dem ehemaligen Bundeswehrarsenal stammenden Gepards aufarbeiten und für den Export in die Ukraine verkaufen. Dort müssen sie russische Flugzeuge, Raketen und Drohnen abschießen können.

Ein Update des Radarsystems ist notwendig, weil die Bundeswehr die Panzer vor zehn Jahren aus ihrem Arsenal entfernt hat. In den 1970er Jahren verkaufte Deutschland die damals brandneuen gepanzerten Fahrzeuge an die Niederlande und Belgien. Heute verwendet es in Europa nur noch Rumänien. Auch Minister Lambrecht sagte am Dienstag, er wolle ukrainische Soldaten zum Fahren deutscher Panzer ausbilden.

Schnellere Entscheidungsfindung

Wann die Panzer im Kriegsgebiet eintreffen, ist nicht bekannt. Damit dürfte der Druck auf die Position von Bundeskanzler Scholz auf absehbare Zeit anhalten. Viele Deutsche und internationale Verbündete kritisieren die zähe Situation des Bundeskanzleramts. Neben mehr und besseren Waffen pochte die Oppositionspartei CDU auf schnellere Entscheidungen.

Anfang dieses Monats sind die Deutschen bereits eine Partnerschaft mit osteuropäischen Ländern, darunter der Slowakei, für Waffenexporte in die Ukraine eingegangen. Den Niederlanden wurde auch Hilfe für die Vorbereitung deutscher Panzerhaubitzen (Pantzerhaubsitze 2000) für die Ukraine zugesagt.

Sehen Sie sich hier unsere Videos zum Krieg in der Ukraine an:

Helfried Beck

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