Laut Michiel Muller, CEO von Picnic, wurden europäische Verbraucher gegeneinander ausgespielt. Für ihn ist es schade, dass man für genau das gleiche Produkt in den Niederlanden mehr bezahlt als zum Beispiel in Deutschland.

Es besteht kein Zweifel, dass einige identische Produkte in einem Land mehr kosten als in einem anderen. Aber Hak, eines der Unternehmen, auf das Picnic ausdrücklich abzielt, gibt den Schwarzen Peter weiter.

Der Hersteller von Gemüsekonserven verweist zunächst auf Supermärkte. „Die HAK kann dazu sagen, dass die Verbraucherpreise von allen in- und ausländischen Supermärkten individuell festgelegt werden, die HAK spielt diesbezüglich eine sehr begrenzte Rolle. Die HAK ist dazu nur eingeschränkt und unverbindlich beratend befugt“, so ein Sprecher . .

Mehrere Faktoren

Aber die Preise der Supermärkte richten sich natürlich nach den Einkaufspreisen der Hersteller. Dazu will HAK nichts sagen: „Aufgrund der Wettbewerbssensibilität dieser Informationen machen wir keine Zusicherungen zu individuellen Vereinbarungen mit unseren Abnehmern (Supermärkten),“ so HAK.

Konkurrent Unilever ist etwas redseliger. Nach Angaben des Lebensmittelgiganten sind viele Faktoren hinter den Preisunterschieden zwischen den Ländern verantwortlich. „Preise für Zutaten, Rohstoffe, Transport, Logistik und Innovation gehören dazu, aber auch Steuern und unterschiedliche Verpackungsvorschriften spielen eine wichtige Rolle. Dies ist oft von Land zu Land unterschiedlich.

Weitere Aktionen in den Niederlanden

Außerdem, so Unilever, verursacht auch die Organisation im Supermarkt Unterschiede. Beispielsweise sind die Supermarktpreise in den Niederlanden höher als in vielen anderen Ländern, was dann aber durch Rabattaktionen (teilweise) ausgeglichen wird. Daher ist der von den Verbrauchern gezahlte Durchschnittspreis niedriger als der Verkaufspreis.

In anderen Ländern, wie Deutschland, sind die Grundpreise oft niedriger, aber dort macht man mit Rabattaktionen deutlich weniger. Ein Vergleich der Basispreise eins zu eins ergebe ein verzerrtes Bild, sagt Unilever.

Weniger schlimm als es aussieht

Einzelhandelsexperte Laurens Sloot sagt auch, dass es nicht so schlimm ist, wie es manchmal scheint. „Bis zum letzten Jahr waren die Niederlande eines der billigsten Länder. Die Preisunterschiede, die Picnic zeigt, sind wahr, aber sie sind punktuell. Umgekehrt gibt es in den Niederlanden auch viele Produkte, die viel billiger sind.“

Auch die Journalistin Laura Veneman stellte fest, dass der Einkauf über die Grenze nicht bei allen Produkten günstiger ist.