Volkswagen muss einem Käufer eines Autos der deutschen Marke aus Groningen 3000 Euro Schadensersatz zahlen, weil das Modell mit einer Cheat-Software ausgestattet war. Diese Technik ließ den Diesel-Pkw, einen Volkswagen Polo, im Abgastest sauberer erscheinen, als er tatsächlich war.

Zwischen 2009 und 2015 stattete Volkswagen Diesel-Pkw mit einer Software aus, die dafür sorgte, dass die unter Testbedingungen gemessenen Stickoxid-Emissionen innerhalb der gesetzlichen Normen blieben. So war es auch beim Polo des Käufers aus Groningen, sodass sich der deutsche Autohersteller laut Landgericht Groningen des unlauteren Geschäftsgebarens und des Betrugs schuldig gemacht habe. Der Richter stellte außerdem fest, dass Volkswagen gegen EU-Abgasvorschriften verstoßen hatte.

Die Klage ist einer von vier Fällen, die von der Volkswagen Group Diesel Efficiency Foundation und dem Verbraucherverband im Namen einzelner Käufer von betrügerischen Dieseln eingeleitet wurden. Kürzlich entschied das Gericht in Haarlem zudem, dass Volkswagen dem Käufer eines solchen Autos 3.000 Euro Schadensersatz zahlen muss.

Der Verbraucherverband freut sich über das Urteil, hofft aber vor allem, Volkswagen davon zu überzeugen, eine kollektive Entschädigung für die niederländischen Opfer anzubieten. „Bisher wurde in den Niederlanden keine Entschädigung gezahlt. Wir können ein Verfahren nach dem anderen durchgehen, bis wir eine Bewertung vorgenommen haben, aber unser Ziel ist es, dass Volkswagen versteht, dass es am besten ist, sich zusammenzusetzen und eine Einigung zu erzielen.“

Nach Schätzungen des Verbraucherverbandes gibt es in den Niederlanden zwischen 150.000 und 180.000 Besitzer von Sjoemeldies des Volkswagen Konzerns, zu denen auch Marken wie Audi, Seat und Skoda gehören. Abgasmessbetrug hat das Unternehmen bereits weltweit in Milliardenhöhe an Bußgeldern und Reparaturkosten gekostet.