Munich-Re-Chef kritisiert Politik und Bürokratie: „Nur Probleme“

MÜNCHEN (dpa-AFX) – Entgegen seiner üblichen politischen Zurückhaltung warnt der weltgrößte Rückversicherer Munich Re die Bundesregierung vor einem Niedergang Deutschlands. Deutschlands Wettbewerbsvorteile seien schon immer Stabilität, niedrige Inflation, niedrige Verschuldung, Sicherheit, Schulen, Bildungsniveau, Verwaltung, fortschrittliche Technologie und gut funktionierende öffentliche Verkehrsmittel gewesen, sagte Vorstandsvorsitzender Joachim Wenning am Donnerstag. „An vielen dieser Fronten hat Deutschland in den letzten 20 Jahren viel verloren. Dadurch fließen Investitionen und der damit verbundene künftige Wohlstand ins Ausland.“

Wenning wandte sich sowohl an die Bundesregierung als auch an die EU und beklagte Bürokratie und Meldepflichten. „Es ist Geldverschwendung“, sagte er. „Es tut nichts für den Kunden, es tut nichts für den Aktionär, es tut nichts für die Öffentlichkeit, es tut nichts für die Staatskasse, es schafft nur Probleme.“ Als Beispiel nannte der Manager die doppelte Buchführung nach HGB und dem internationalen Standard IFRS17.

Die virulente Kritik an der Politik des Top-Managements eines Dax-Konzerns ist gerade im reservierten Versicherungsbereich ungewöhnlich./cho/stw/

Adelbert Eichel

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