Mittlerweile etabliert sich die AfD auch in Westdeutschland

In Hessen hat die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein einen großen Sieg errungen und laut der vorläufiges Ergebnis bei 34,6 Prozent. Zweitstärkste Partei wurde die AfD mit 18,4 Prozent, gefolgt von der SPD (15,1 Prozent), den Grünen (14,8 Prozent) und der FDP, die knapp die Fünf-Prozent-Hürde erreichte. Die Linke und die Freien Wähler hatten in Hessen keinen Erfolg.

In Bayern wurde die CSU, die bayerische Schwesterpartei der CDU, am Sonntag mit 37 Prozent stärkste Partei. Es war spannend zu sehen, wer nach der Partei von Ministerpräsident Markus Söder Zweiter werden würde: Die Grünen, die Freien Wähler und die AfD lagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Entsprechend vorläufiges Ergebnis Zweite Partei sind die regionalen rechtspopulistischen Freien Wähler mit 15,8 Prozent, die AfD mit 14,6 Prozent dritte, direkt gefolgt von den Grünen mit 14,4 Prozent. Die SPD erzielte mit 8,4 Prozent eines ihrer schlechtesten Ergebnisse überhaupt und die FDP überschritt die Wahlhürde von 5 Prozent nicht und schied somit aus dem Bayerischen Landtag aus.

Ruck nach rechts

Die Wahlen in den beiden Bundesländern – mit fast 14 Millionen Wählern, also mehr als 20 Prozent der deutschen Wähler – sind auch ein Indikator für die nationale Politik. Mit dem Sieg der AfD und in Bayern auch der Freien Wähler markieren sie einen Rechtsruck. Die AfD ist eine rechtsextreme Partei, die vom Verfassungsschutz überwacht wird. Andere deutsche Parteien kooperieren nicht mit ihr. Doch es wird erwartet, dass sie bald die größte Oppositionspartei in Hessen und Bayern wird, wo CSU und FW ihre Koalition aufrechterhalten wollen.

Es wird erwartet, dass die AfD bald die größte Oppositionspartei in Hessen und Bayern wird.

In den vergangenen Jahren kam es zu einer zunehmenden Radikalisierung der AfD. AfD-Mitglieder propagieren Fremdenfeindlichkeit und demokratiefeindliche Positionen. Sie hängen einvölkischNationalismus und der Wunsch, Muslime und politische Andersdenkende auszugrenzen, betonte der Verfassungsschutz immer wieder. Sie sagen auch, dass die „politische Elite“ in Deutschland entschlossen sei, das deutsche Volk durch „Wiederbevölkerung“ zu zerstören. Sie wollen die EU loswerden und haben insbesondere Russland im Visier.

Die AfD galt lange Zeit vor allem als ostdeutsches „Problem“. Sie ist die zweitgrößte Partei in den meisten ostdeutschen Bundesländern und in der Umfragen In vielen Fällen ist es heute sogar das größte. Viele Ostdeutsche, die die AfD wählen, fühlen sich von anderen Parteien nicht vertreten. Rechtsextreme Positionen stellten kein Hindernis für die Parteiwahl dar. Das war bis vor Kurzem in Westdeutschland der Fall, doch auch dort wählen immer mehr Menschen die AfD.

Die Wähler Bayern Und Hessen Sie geben beispielsweise an, dass sie die AfD wählen, weil sie besser als andere Parteien versteht, dass sich die Menschen nicht sicher fühlen. Sie wollen auch, dass die Partei eine Änderung der deutschen Asylpolitik herbeiführt. Für viele AfD-Wähler in beiden Bundesländern ist die Wahl eine Protestwahl, doch immer mehr bescheinigen der Partei auch Kompetenzen unter anderem in der Asylpolitik und der Kriminalitätsbekämpfung.

Profilierung gewünscht

Die Niederlage von SPD, FDP und Grünen in beiden Bundesländern ist maßgeblich auf die Regierungskoalition in Berlin zurückzuführen. Im vergangenen Jahr haben die drei Parteien im Kabinett von Bundeskanzler Scholz viel gestritten. Von einem aktuelle Umfrage Es scheint, dass die Wähler immer noch wenig Vertrauen in das haben, was wir nennen Ampel-KoalitionDie Ampel-Koalition (basierend auf den Parteifarben Rot, Gelb und Grün): Sie erreichte ihr schlechtestes Ergebnis seit ihrer Machtübernahme.

Die Ergebnisse in Bayern und Hessen verheißen nichts Gutes für die weitere Zusammenarbeit im Scholz-Kabinett

Die Ergebnisse in Bayern und Hessen verheißen nichts Gutes für die weitere Zusammenarbeit im Scholz-Kabinett. Die FDP reagierte auf frühere Verluste in anderen Bundesländern mit dem Bestreben, ihre Präsenz innerhalb der Bundesregierung zu schärfen. Sie rebellierten sogar gegen die eigene Regierungspolitik, etwa gegen die Schließung von Atomkraftwerken und das umstrittene Heizungsgesetz. Auch die SPD hat Wunden zu heilen und wird es in Berlin besser machen wollen. Die Grünen bekamen in Bayern Gegenwind, wo die Wähler angegeben haben dass die Partei den Menschen mit ihrer Klimapolitik zu sehr vorschreiben will, wie sie leben sollen.

Asylpolitik

Sowohl in Hessen als auch in Bayern gaben viele Wähler an, dass die Migrations- und Asylpolitik die wichtigsten Wahlthemen seien. Auch das ist ein Thema, mit dem sich das Scholz-Kabinett herumschlägt. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.

Die CDU übt seit Längerem Druck auf die Bundesregierung aus, eine strengere Asylpolitik durchzusetzen. Die FDP tut dies in der Regierung. Chef der FDP forderte Christian Lindner heute Als Reaktion auf die Wahlen in Bayern und Hessen wurde ein „Asylwende», eine Kehrtwende in der deutschen Asylpolitik. Scholz kündigte Ende September strengere Maßnahmen zur Verhinderung illegaler Einwanderung an.

Zur strengeren Asylpolitik gehören auch umstrittene temporäre Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien. Dafür ist Innenministerin Nancy Faeser zuständig, sie ist aber derzeit die am meisten besorgte Ministerin im Scholz-Kabinett. Faeser war Vorsitzende der SPD bei den Wahlen in Hessen, wo sie hoffte, Ministerpräsidentin zu werden. Die Niederlage der SPD in Hessen machte nicht nur diese Hoffnungen zunichte, sondern beeinträchtigte auch seine Position als Minister in Berlin. Deutsche Medien bezweifeln seine Bleibefähigkeit. Dadurch wird die Stabilität verbessert Lose es noch weiter untergraben.

Adelbert Eichel

"Preisgekrönter Organisator. Social-Media-Enthusiast. TV-Fan. Amateur-Internet-Evangelist. Kaffee-Fan."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert