Zwei Forscher der Unterhaltungs- und Musikgeschichte haben Aufzeichnungen von mehreren hundert Songs für die Fernsehshows von Regisseur Rob Touber (1936-1975) auf Analogband gefunden. Die Songs wurden in Tonstudios für die beste Tonqualität aufgenommen und dann in den Fernsehauftritten der Künstler verwendet. Es seien „völlig vergessene“ Songs von Rob de Nijs, Liesbeth List und André van Duin, sagen die Entdecker Frank Jochemsen und Jim Immig.

Von den Sendungen ist nur sehr wenig übrig geblieben, aber in ihrer jahrelangen Recherche haben Jochemsen und Immig die verwendeten Tonaufnahmen an allen Ecken und Enden gefunden: im Dutch Jazz Archive, in der Theatersammlung des Allard Pierson Museums, in den persönlichen Archiven von Komponist Ruud Bos, Künstler Jenny Arean und Gerard Cox und im Nachlass von Rob Touber selbst.

Touber, über den damals viel gesprochen wurde, arbeitete besonders gern mit Adèle Bloemendaal, Jenny Arean und Gerard Cox, von denen viele Aufnahmen gefunden wurden, aber auch mit beispielsweise Boudewijn de Groot, Wim Sonneveld, Leen Jongewaard, Willem Nijholt und Hetty Blok.

Orchester

Unter den Funden befinden sich Texte großer Namen wie Michel van der Plas, Drs. P, Jaap van der Merwe, Lennaert Nijgh und Jules de Corte. Begleitet wurden die Künstler von Orchestern unter der Leitung der renommierten Dirigenten Ruud Bos, Rogier van Otterloo, Herman Schoonderwalt und Bert Paige.

Jochemsen und Immig werden die Funde vom 19. April unter anderem in ihrer Podcast-Serie De Rob Touber Sound teilen.

Touber, der auch Schallplatten produzierte, ließ sich für seine Produktionen auch von der Geschichte des niederländischen Kabaretts, der legendären Geschichte des französischen Liedguts, dem amerikanischen Erbe (The Great American Songbook) und dem deutschen Kabarett vor dem Zweiten Weltkrieg inspirieren.

Er war erst 38 Jahre alt, als er bei Aufnahmen für eine Show mit Adèle Bloemendaal einen tödlichen Herzinfarkt erlitt.