Italien legt ein weiteres Flüchtlingsrettungsschiff an

Zum dritten Mal in einer Woche haben die italienischen Behörden ein NGO-Schiff angekettet, das Rettungsaktionen im Mittelmeer durchführte. Es handelt sich um das deutsche Schiff Sea-Eye-4, das am Mittwoch nach dem Anlegen im italienischen Hafen Salerno mit 114 Migranten an Bord gekapert und bei verschiedenen Rettungseinsätzen geborgen wurde. Das Schiff darf die nächsten zwanzig Tage nicht fahren und muss mit einer Geldstrafe von fast 3.000 Euro rechnen.

Anfang dieser Woche wurden auch das deutsche Schiff Aurora mit 76 Migranten an Bord und das spanische Schiff Open Arms mit 195 Migranten an Bord vorübergehend beschlagnahmt. Das italienische Parlament hat im Februar ein Gesetz verabschiedet, das NGO-Schiffen vorschreibt, nach jeder Rettungsaktion sofort an Land zurückzukehren und keine weiteren Einsätze durchzuführen. Auch das Anlegen von Schiffen ist nur in einem von den italienischen Behörden festgelegten Hafen gestattet.

Mehrere aufeinanderfolgende Rettungsaktionen

Die drei Schiffe seien beschlagnahmt worden, sagten die Behörden, weil sie sich nicht an die Regeln gehalten hätten. Die Sea-Eye-4 und die Open Arms hatten nacheinander mehrere Rettungseinsätze durchgeführt. Die Organisationen selbst behaupten, dass Menschen gestorben wären, wenn sie dies nicht getan hätten. Und die Aurora legte gegen den Befehl der Behörden in Lampedusa statt im viel weiter entfernten Sizilien an. Nach Angaben der Aurora gab es nicht viele Möglichkeiten, da die Treibstoff- und Trinkwasservorräte an Bord knapp waren.

Die strenge Gesetzgebung ist Teil des Kampfes der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni gegen NGO-Schiffe seit ihrem Amtsantritt im vergangenen Jahr. Nach Angaben des rechtsextremen Premierministers handelt es sich bei diesen Schiffen kaum um mehr als „Fähren“, die Migranten „von einem Land in ein anderes“ transportieren.

„Politisch motivierter Angriff“

Arnaud Banos, der den Betrieb der Sea-Eye-4 leitet, sagt, er sei besorgt, dass das Schiff in naher Zukunft nicht auslaufen dürfe. „Dies ist ein politisch motivierter Angriff auf humanitäre Hilfe, der Menschenleben kosten wird. »

Melonis Politik hat es bislang nicht geschafft, die Zahl der Migranten, die das Mittelmeer nach Italien überqueren, zu reduzieren. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums sind in diesem Jahr mehr als 105.000 Menschen auf diesem Weg nach Italien gekommen, doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Auch die Zahl der Migranten, die diese gefährliche Reise nicht überleben, ist gestiegen; Die Internationale Organisation für Migration der Vereinten Nationen schätzt, dass in diesem Jahr bereits mindestens 2.000 Menschen ertrunken sind, verglichen mit 1.417 Menschen im gesamten Jahr 2022.

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Adelbert Eichel

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