Hopp kassiert einen Schlag, aber Deutschland ist verrückt nach Darts | Andere Sportarten

Vor dem Spiel, als in den Herzen der Deutschen noch Hoffnung herrschte, riefen Hunderte von Stimmen im Alexandra Palace: „Oh, das ist eine gute Sache.“ Nach den Niederländern fanden auch die Deutschen in Scharen den Weg in die Londoner Dartswalla. Rund zehn Prozent der WM-Besucher kommen aus Deutschland.

Im Jahr 2007 startete Jürgen Schmitz als Erster eine seriöse deutschsprachige Darts-Website. „Ich habe selbst gespielt und wollte mich verbessern, konnte aber keine gute deutsche Seite finden. Dann habe ich selbst eine gestartet“, erklärt er. Mittlerweile verdient Schmitz rund die Hälfte seines Einkommens mit www.darts1.de.

„2009 hatten wir 281.000 Einzelbesucher, dieses Jahr sind es bereits 6,6 Millionen. Ja, Darts ist in Deutschland auf dem Vormarsch.“

Das belegen auch die Zuschauerzahlen von Sport1, dem Fernsehsender, der die Übertragungsrechte für Darts in Deutschland besitzt. Am Dienstagabend sahen zur Hauptsendezeit 1,21 Millionen Menschen zu, das sind durchschnittlich 640.000 Menschen. „Letztes Jahr haben fast zwei Millionen Menschen das Finale gesehen, das ist unser bisheriger Rekord“, sagt Sport1-Moderator Sascha Bandermann.

Und doch haben die Deutschen noch keinen wirklich Top-Dartspieler hervorgebracht. Der 20-jährige Max Hopp, der Vincent van der Voort in der ersten Runde der Weltmeisterschaft besiegte, liegt derzeit auf Platz 38 der Order of Merit, der Weltrangliste der PDC.

„Traditionell haben wir hauptsächlich Softdarts gespielt“, sagt Schmitz. Bei diesem Spiel werden (weiche) Pfeile auf ein Brett mit vielen kleinen Löchern geworfen. Die Punkte werden automatisch von einem Computer berechnet. „Aber vor zehn Jahren waren es fast ausschließlich sanfte Ratschläge. Seitdem gibt es einen Wandel“, sagt Schmitz. „Dabei spielt natürlich auch die Tatsache eine Rolle, dass man mit dem regulären Dartsport immer mehr Geld verdienen kann.“

Sascha Bandermann ergänzt, dass Kneipenbesitzer in Deutschland ihre Soft-Tip-Maschinen nicht einfach gegen normale Dartscheiben tauschen. „Man muss Geld in den Automaten werfen, um Darts zu spielen, normale Bretter bringen nicht sofort etwas ein. Aber wenn die Nachfrage groß genug ist, wird es Veränderungen geben.“

Er ist kein weiterer guter Deutscher, aber die Hoffnung ruht irgendwie auf Martin Schindler (20), ebenfalls 20, Nummer 128 der Welt. Von Ron Kolberg erwarten wir noch mehr, aber er ist erst 13 Jahre alt. Merken Sie sich also diesen Namen.

Eleonore Roth

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