Fragen der letzten Woche vergessen (191)

Auch in der vergangenen Woche wurden viele Fragen gestellt – und es gab auch Fragen, die zu wenig oder gar nicht gestellt wurden. Zu Beginn der neuen Woche können einige Fragen auftauchen. Wie:

Wie würde die Linke in Wallonien ohne flämisches Geld abschneiden?

(An die Politikwissenschaftlerin Léonie de Jonge, die berührt dass Wallonien der einzige Ort in Europa ist, wo die Linke noch steht. De Jonge stellt eine Verbindung zum strengen Medienkordel her. Aber was wäre Wallonien ohne die Transfers, die das PS-Modell zum Leben erwecken? Würde die Linke in Wallonien halten, wenn sie nicht viel mehr rechts von Flandern zurückgehalten würde?)

Wer applaudiert wem im Plenarsaal?

(An Journalisten, die spielte das Applaus-Meter während der September-Erklärung von Jan Jambon. In der Bundeskammer ist es eine Ausnahme, dass die ganze Mehrheit der Antwort eines Ministers Beifall spendet. Aber vielleicht haben die Journalisten das Chaos und den Streit auf Bundesebene bereits vergessen?)

Wie lange haben Sie darüber nachgedacht?

(An den Anführer der Groen-Fraktion, Wouter De Vriendt, der russische Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen getötet hat will fangen in Flandern. Die Grünen sehen natürlich in jedem Auslandsbericht Möglichkeiten, arme Menschen hierher zu holen, aber selbst ihnen ist es schon zu schwer. Sie sollten die Grünen wirklich jedes Mal fragen, ob sie fünf Sekunden vor dem Versenden ihrer Pressemitteilung nachgedacht haben.)

Was hat ein neuer Begriff schon gelöst?

(An die Journalistin Lieve Van de Velde, die „Single“ nannte kein schönes Wort und bietet als Alternative „Solo Resident“ an. Singles sind jetzt auch eine Gruppe, für die man Mitleid und unendliches Verständnis empfinden muss: Auch sie sind so eifrig, Opfer zu sein. Werden sie weniger erbärmlich, wenn wir sie „Einzelbewohner“ nennen?)

Wie viel Blut, Schweiß und Tränen haben Sie in diese Mission gesteckt?

(An den Dichter Ludo Abicht, der die neue Sammlung von Koleka Putuma übersetzt hat. An wen Putuma in Knack sagte beiläufig, sie hätte sich lieber von einer schwarzen Frau übersetzen lassen. Armer Ludo Abicht – übrigens ein sehr mutiger Mann mit einem links schlagenden Herzen. Warum fragt ein Reporter Putuma nicht, was genau an der Übersetzung des weißen Mannes falsch ist?)

Welche „linken Nachnamen“ sind Ihrer Meinung nach „geladen“?

(Bei Het Belang van Limburg, wo Maurizio Meloni aus Genk auf die Probe gestellt werden über seinen „postfaschistischen“ Nachnamensverwandten in Italien. Diese Art von moralischer Panik sieht man nach (extrem) linken Entwicklungen im Ausland nie. Nach dem letzten Machtwechsel auf Kuba hat man Dirk Díaz-Canel von Zichen-Zussen-Bolder nicht in der Zeitung gesehen. Egal wie miserabel Venezuela ist: Gingeloms Mark Maduro wird nie gefragt, ob er mit ihm verwandt ist. Auch Joke Jinping in Kuttekoven sollte vor kritischen Fragen nicht zurückschrecken.)

Wie bringen Sie diesen Traum mit Ihren Gedanken in Einklang?

(An den Fernsehproduzenten Thomas Huyghe, der In Brüssel weiterleben möchte: „Ich möchte eines Tages genug Geld verdienen, um mir einen Zweitwohnsitz auf dem Land zu kaufen“. Der Witz ist, dass Huyghe buchstäblich die folgende Klimaantwort einleitet und unter anderem feststellt, dass Jean-Marie Dedecker nicht an der Klimadebatte teilnehmen dürfe. Huyghe, der so klimabewusst ist, weiß er nicht, wie viel Last zwei Häuser pro Familie auf dem Planeten sind?)

Was stellst du dir vor?

(An die Klimaaktivistin Anuna De Wever, die Nimm das Flugzeug bei einem Klimagipfel in Ägypten: „Meine Wirkung als Aktivist bei COP27 und Mitglied der UNICEF-Delegation ist wichtiger als die individuelle Entscheidung zu fliegen.“ Anuna strebt eine lebenslange Karriere als Demonstrantin an und ich hoffe, dass ihr das gelingt. Es garantiert jahrelange Unterhaltung.)

Wie viele Freunde haben Sie noch in Kulturkreisen?

(An die Dichterin Delphine Lecompte, die langweilt sich auf „die derzeitige Fülle von Romanen über pseudo-indentierte Flüchtlinge“ und auf andere Autoren, die „versuchen, allen möglichen Minderheitengruppen zu dienen“. Normalerweise macht man sich bei aufgeschlossenen und toleranten Kulturen nicht beliebt, wenn man den Elefanten im Raum erwähnt.)

Wo hört Feminismus auf und fängt dumme Provokation an?

(A De Standaard, wo sie mit Sanftheit und sogar Bewunderung über Sandrine Rousseau schreiben: „die schärfste Feministin Frankreichs“. Einer ihrer Vorschläge: die „unfaire Verteilung von Haushaltsaufgaben“ zu kriminalisieren. Es wird persönlich sein, aber wenn man darüber nachdenkt zu ‚der größten Feministin Frankreichs‘ denken wir ungefähr junge Milader wirklich über den Islam gesprochen hat.)

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Xi Jinping?

(An die Präsidentin des ABVV, Miranda Ulens, die sehr weitsichtig lautet: „Wir arbeiten mit allen zusammen, die die Internationale singen“. Derselbe Klub, der große Probleme hat, sagen wir, das deutsche Heimatlied ‚Erika‘ Egal, was jahrzehntelang die offizielle Hymne der Sowjetunion unter Stalin war und bis heute von kommunistischen Diktatoren gesungen wird. Wie kommt es, dass die Internationale niemals verbrannt wird, egal wie viel Blut sie enthält?)

Was hat Gandhi noch über Fotografen gesagt?

(An den Virologen Marc Van Ranst, der jetzt raus als Fotograf. Gandhi scherzte einmal: „Ich glaube an Gleichberechtigung für alle außer Journalisten und Fotografen.“ Bisher haben wir den Fotografen den Vorteil des Zweifels gegeben, aber vielleicht hat Onkel Mahatma es doch gesehen.)

Haben Sie selbst noch Fragen? Sitz nicht damit herum. Fragen Sie sie laut in einem Kommentar zu diesem Stück.

Eleonore Roth

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