Erdoğan ist nach der Verbrennung des neuen Korans wütend auf Schweden

Diese Woche hat ein irakischer Flüchtling in einer Moschee in der schwedischen Hauptstadt Stockholm das heilige Buch der Muslime angezündet. Die Polizei erteilte die Erlaubnis, gab jedoch später bekannt, dass gegen den Mann Ermittlungen eingeleitet worden seien.

Neben der Türkei reagierten auch andere islamische Länder verärgert. Dutzende Demonstranten stürmten heute die schwedische Botschaft im Irak. Einem Zeugen zufolge drangen Demonstranten in das Gebäude ein und blieben dort etwa fünfzehn Minuten. Als die Sicherheitskräfte eintrafen, zogen sich die Demonstranten friedlich zurück.

NATO

Schweden könnte einen weiteren diplomatischen Streit mit Erdoğan missbrauchen. Die Türkei hat die Mitgliedschaft Schwedens in der NATO noch nicht akzeptiert.

Das Militärbündnis wird nächsten Monat in Vilnius ein Gipfeltreffen abhalten, und Schweden hofft, daran teilzunehmen. Alle NATO-Mitgliedsstaaten müssen dem zustimmen.

Anfang des Jahres gab es auch in Schweden Aufregung um einen verbrannten Koran. Dies geschah im Januar auch durch den schwedischen Rechtsextremisten Rasmus Paludan in der türkischen Botschaft. Die Türkei kündigte daraufhin an, dass Schweden vorerst nicht mit grünem Licht für die NATO-Mitgliedschaft rechnen dürfe.

Noch nicht zufrieden

Die Türkei steht inzwischen unter erheblichem internationalen Druck, der Mitgliedschaft zuzustimmen, doch Erdoğan scheint unbeeindruckt. Er sei noch nicht zufrieden, sagte er diese Woche in einem Telefongespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Nach Angaben des türkischen Staatschefs hat Schweden Schritte in die richtige Richtung unternommen, doch es herrschen seiner Meinung nach immer noch „inakzeptable Zustände“.

Neben der Türkei steht auch Ungarn weiterhin auf der Bremse. Dort gab die Opposition heute bekannt, dass ein Abstimmungsvorschlag über die NATO-Mitgliedschaft der Schweden abgelehnt wurde. Laut einem Mitglied der Oppositionspartei DK zeigten sich die Regierungsparteien unkooperativ. Der schwedische Premierminister Kristersson äußerte sich besorgt über Berichte über eine mögliche Verzögerung. Er kündigte heute an, dass er die Angelegenheit mit seinem ungarischen Amtskollegen Viktor Orbán besprechen werde.

Mariele Geissler

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