Ein Mann wurde bei Unruhen in Marseille mit einem Gummigeschoss erschossen. • Hundert Regierungsgebäude in der Region Paris beschädigt

In mehreren Gemeinden Frankreichs versammelten sich Demonstranten vor Rathäusern. Die französischen Bürgermeister hatten ihre Einwohner dazu aufgerufen, ab 12 Uhr gegen die Ausschreitungen und „für die Rückkehr der republikanischen Ordnung“ zu demonstrieren. In vielen Rathäusern heulten damals Sirenen.

Der Anruf erfolgte im Anschluss an einen Angriff auf das Haus des Bürgermeisters von L’Haÿ-les-Rose in einem Pariser Vorort. Demonstranten versuchten, das Haus in Brand zu setzen, wobei die Frau und das Kind des Bürgermeisters verletzt wurden. Nach dem Tod der 17-jährigen Nahel wurden rund 150 Rathäuser angegriffen.

In den Pariser Vororten, darunter auch Nanterre, folgten viele Menschen dem Ruf der Bürgermeister. So trafen sich in Saint-Denis etwa dreißig Beamte und zweihundert Einwohner. Aber auch Bewohner des restlichen Landes erreichten den Aufruf. Fast dreihundert Menschen versammelten sich vor dem Rathaus von Brest. Fotos zeigen, dass sich Bewohner von Reims, Limoges, Bidart und Bordeax auch vor Rathäusern und zentralen Plätzen versammelten.

Der Bürgermeister von Nanterre, Patrick Jarry, wandte sich kurz nach Mittag an die Demonstranten in seiner Stadt. „Wir wissen nur zu gut, dass Gewalt vor allem junge Menschen und Familien in unserer Nachbarschaft bestraft.“ Er dankte allen, die „geholfen haben, der Gewalt ein Ende zu setzen“. Die Nacht von Sonntag auf Montag war seinen Angaben zufolge wie im restlichen Frankreich die erste relativ ruhige Nacht seit vergangenem Dienstag.

Eva Selderbeek

Getty Images – Patrick Jarry, Bürgermeister von Nanterre, spricht während der Kundgebung vor dem Rathaus.

Poldie Hall

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