Jan Klaassen war Trompeter in der fürstlichen Armee. Er war kein Held, seine finanzielle Situation war von einem Schleier widersprüchlicher Gerüchte bedeckt und er mochte keine kriegerische Gewalt, aber er war ein Trompeter mit Leib und Seele.
Für Trompeter heißt es: edler Pfeifer. Und für die Armee des Prinzen lesen Sie … nun, das wissen wir jetzt. Was alle bereits dachten, wurde nun (erneut) bestätigt: In seinem eigenen Archiv wurde die Mitgliedskarte des Prinzen Bernhard für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei gefunden. Hitlers Partei. Sie war damals, vor dem Krieg, die größte und überzeugendste Partei in der deutschen Politik.
Für einen jungen, femininen, Jet-Setting- und ziellosen, vergnügungssüchtigen Adligen war es keine Überraschung, dass er Mitglied des Clubs wurde, um weiterhin zu allen Drinks und Partys zu kommen. Er verzichtete schon Jahre vor dem Krieg auf seine Mitgliedschaft, da er Juliana heiraten wollte. Die Zugehörigkeit zu einer ausländischen politischen Partei passt nicht gut zur Zugehörigkeit zum Königshaus.
Es ist nicht so, dass er aus Prinzip zurückgetreten wäre. Das Böse Prominenter wurde noch nie in irgendeiner Form prinzipiellen Verhaltens ertappt. Mit der gleichen Leichtigkeit ging er in Tansania auf Elefantenjagd und beschützte später dieselben Elefanten im Auftrag des World Wildlife Fund.
Schon vor seinem Tod im Jahr 2004 gab es nahezu unbestreitbare Hinweise auf eine Mitgliedschaft Bernhards in der NSDAP. Heute gibt es absolut unwiderlegbare Beweise, und von verschiedenen Seiten kommt Verwunderung und Empörung auf – als würde man sagen, dass Amalia Mitglied der Jugendabteilung des FvD war oder – stellen Sie sich mal vor – dass der Vater de Máxima eine hohe Position innehatte das Regime des Diktators Videla. Diese Reaktionen sind übertrieben. Die Forderung der jüdischen Interessengruppe CIDI nach einer Untersuchung von Bernhards Kriegsvergangenheit scheint im Wesentlichen eine Frage des Theaters zu sein. Seine Aktionen zugunsten des Widerstands und der Alliierten sind wahrscheinlich bekannt. Normalerweise würde man sagen: wenn er wie eine Ente geht und wie eine Ente quakt… Aber dieses Mal schien es bei einem deutschen Prinzen, der Mitglied der NSDAP war, eher so: Er ging wie ein Idiot und benahm sich nicht immer richtig. Stets dem einfachsten Weg dienend, Bernhards Vergnügen oder Gewinn, nicht der Nazi-Ideologie. Aber lassen Sie uns trotzdem nachforschen. Zumindest werden wir es mit absoluter Sicherheit wissen.
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