Ein Sabotageteam, das im September die Nord-Stream-Pipelines in die Luft gesprengt hatte, soll Polen als Stützpunkt genutzt haben, berichtete das Wall Street Journal am Samstag auf Grundlage deutscher Ermittler.
Sie rekonstruierten den Kurs einer Vergnügungsyacht namens „Andromeda“. Diese Yacht wäre von ihrer geplanten Navigationsroute abgewichen, um in polnische Gewässer einzufahren. Die Forscher stützen sich unter anderem auf die Navigationsausrüstung der Yacht sowie auf Daten von Mobiltelefonen und an Bord zurückgelassene DNA-Proben. Forscher haben diese Informationen mit mindestens einem ukrainischen Soldaten in Verbindung gebracht.
Nach Angaben der amerikanischen Wirtschaftszeitung haben mehrere Besatzungsmitglieder Sprengstoff in der Nord Stream 1 platziert und seien dann in Richtung Polen in See gestochen. Bei der Operation wäre Oktogen verwendet worden, eine farblose Substanz, die für den Abriss von Unterwasserinfrastruktur geeignet ist.
Anfang dieser Woche berichtete die Washington Post, dass die CIA bereits im Juni 2022 Kenntnis von einem geheimen ukrainischen Plan zum Angriff auf die russischen Nord Stream-Gaspipelines hatte.
Der amerikanische Sicherheitsdienst wäre von einem europäischen Sicherheitsdienst informiert worden. Er berichtete, dass ein Team von sechs ukrainischen Soldaten einen Angriff starten wollte. Anschließend gab die CIA ihre Informationen an Deutschland und eine Reihe anderer europäischer Länder weiter.
Die Ukraine ist nicht verantwortlich
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestritt am Mittwoch gegenüber deutschen Medien, dass die Ukraine die Nord Stream-Pipelines angegriffen habe.
Im September letzten Jahres kam es zu drei großen Lecks in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2. Nord Stream ist das Milliardenprojekt, das Gas von Russland nach Deutschland transportieren sollte. Europäische Ermittler gehen davon aus, dass die Rohre absichtlich in die Luft gesprengt wurden, sie haben jedoch nie gesagt, wer dafür verantwortlich ist. Russland bestreitet jegliche Beteiligung.
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