Deutschlands größtes Atomkraftwerk darf länger geöffnet bleiben

International25. Juni 22 16:00AutorBNR Web-Editoren

Deutschlands größtes Atomkraftwerk Isar 2 kann problemlos länger geöffnet bleiben, um Stromengpässen vorzubeugen. Das behauptet der Betreiber des Atomkraftwerks nordöstlich von München in der deutschen Zeitung Bild. Deutschland will, dass alle Atomkraftwerke bis Ende des Jahres abgeschaltet werden.

Nachdem die Gasversorgungssicherheit durch den Krieg in der Ukraine unter Druck geraten ist, fordern immer mehr Menschen einen längeren Betrieb von Kernkraftwerken. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will dies wegen „technischer Risiken“ nicht tun. So wurde beispielsweise kein neues Uran für den Betrieb von Kernkraftwerken gekauft.

Letzteres ist nach Angaben des Betreibers der Anlage Isar 2 nicht notwendig, um weiterfahren zu können. Mit dem aktuellen Kernbrennstoff könnte die Anlage noch bis zum nächsten Jahr Strom erzeugen. Dabei handelt es sich um rund 2,3 Milliarden Kilowattstunden Strom. Dies würde die Notwendigkeit verringern, umweltschädliche Kohlekraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen.

Verzögerung

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton forderte Deutschland am Samstag auf, die Stilllegung seiner letzten drei Atomkraftwerke „um ein oder zwei Jahre“ zu verschieben. Breton sagte dem französischen Radiosender France Inter, dass diese drei Anlagen ein Viertel des in Deutschland verbrauchten Stroms liefern.

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„Anstatt sie wie im Koalitionsvertrag vereinbart zu beseitigen, könnten wir vielleicht sagen: Lasst sie uns an der Lösung dieses Problems arbeiten“, verwies er auf die Energiekrise. Diese Situation wird sich in naher Zukunft voraussichtlich verschärfen, wenn Russland noch weniger oder gar kein Gas liefert. Dies ist eine explizit berücksichtigte Option.

Breton hält es für eine bessere Option, Kernkraftwerke am Laufen zu halten, als Kohlekraftwerke wieder hochzufahren, wie Deutschland es will. „Ich bin ein starker Befürworter des Green Deals und weiß, welchen Weg ich wählen würde.“

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Poldie Hall

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