Deutschland: Im Kampf gegen die alternde Bevölkerung sind Einwanderer willkommen

Deutschland will ein neues Einwanderungsgesetz Kultur Willkommenskultur verewigen. Die Krankenhausaufnahme wird sich jedoch hauptsächlich auf qualifizierte Wanderarbeiter beziehen.

Aufgrund der alternden Bevölkerung ist Deutschland mit einem wachsenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert. Arbeitsminister Hubertus Heil befürchtet, dass Deutschland bis 2035 sieben Millionen qualifizierte Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt fehlen werden. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit herrscht derzeit ein Mangel in jedem sechsten Beruf. Laut Bundeskanzler Olaf Scholz ist dies mittlerweile „das größte Hemmnis für das Wachstum unseres Landes“.

Deutschland sucht daher seit rund zehn Jahren aktiv nach qualifizierten Arbeitskräften, die im Land arbeiten möchten. Mit Informationskanälen wie der Website Mach es in Deutschland Die Deutschen versuchen, Menschen zu inspirieren. Doch aufgrund der typisch deutschen bürokratischen Hürden und der Sprachbarriere ist das Land noch immer kein beliebtes Ziel für gut ausgebildete Migranten, die lieber in Länder wie Kanada, die USA oder Australien ziehen.

Wie Kanada

Mit einer radikalen Reform des Einwanderungsgesetzes will Deutschland zu einem attraktiveren Reiseziel werden. Das Land will wie Kanada mit einem Punktesystem arbeiten. Ein interessierter ausländischer Arbeitnehmer erhält Punkte in zwölf Kategorien, etwa Bildungsabschluss, Alter und Sprachkenntnisse. Wenn der Arbeiter mindestens sechs Punkte hat und seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, erhält er einen. Glückskarte (Gelegenheitskarte): ein einjähriges Visum zur Arbeitssuche in Deutschland.

Die deutschen Behörden lassen sich nicht mehr von Diplomen blenden. Mit zwei Jahren einschlägiger Berufserfahrung und einem konkreten Stellenangebot kann eine qualifizierte Arbeitskraft nach Deutschland kommen, ein Diplom kann später vorgelegt werden. IT-Fachleute müssen nicht einmal einen Abschluss haben, sofern sie bestimmte Qualifikationen nachweisen können.

Auch für hochqualifizierte Migranten wird sich etwas ändern. Sie könnten leichter eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, wenn ihnen in Deutschland ein Arbeitsplatz mit einem Jahresgehalt von mindestens 58.400 Euro brutto angeboten würde. Dieser reduziert sich nun auf 43.800 Euro brutto.

Auch mehr Asylbewerber

Die deutsche Zeitung Das Wetter bezeichnet die Gesetzesänderung als Wendepunkt: „Deutschland hat endlich verstanden, dass es ein Einwanderungsland ist.“ Die Regierung empfängt nicht nur Fachkräfte, sondern auch mehr als bisher deren Familienangehörige. Künftig können sie nicht nur ihre Kernfamilie, sondern auch ihre Eltern und Schwiegereltern als Angehörige mitbringen.

Auch die Regierung will mehr Asylsuchende aufnehmen. Dank der Gesetzesänderung können sie nun während ihres Asylverfahrens eine Berufsausbildung absolvieren oder eine Arbeit suchen. Sobald sie es gefunden haben, erhalten sie sofort eine Aufenthaltserlaubnis. In den letzten Jahren haben sich deutsche Unternehmen und Kommunen für die Maßnahme stark gemacht. Unternehmen, die unter Personalmangel leiden, sind bestrebt, bereits im Land ansässige Arbeitskräfte einzustellen, wodurch die Kommunen Kosten für die Bewirtung einsparen könnten.

Die Parteien CDU und AfD haben große Schwierigkeiten mit dem Einwanderungsgesetz. „Die Regierung sendet ein Signal in die Welt, dass jeder, der illegal ins Land einreist, hier bleiben kann“, sagte CDU-Abgeordneter Thorsten Frei. Die Parteien stimmten gegen die Gesetzesänderung, weil sie die Einwanderungsbarrieren senken würde. Um dies zu vermeiden, hat die Regierung beschlossen, dieses System nur auf Asylsuchende anzuwenden, die ihren Asylantrag vor März letzten Jahres eingereicht haben.

Mögliche Folgen für die Niederlande

Gleichzeitig sehen einige Politiker in einer Gesetzesänderung einen weiteren Weg nach Europa. Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat nach dem jüngsten Schiffbruch in Griechenland, bei dem Hunderte Migranten ums Leben kamen, eine Einwanderungsreform gefordert. „Um zu verhindern, dass weiterhin Menschen sterben, muss es legale Migrationswege nach Europa geben“, sagte sie dem Deutschlandfunk. Die Änderung des deutschen Rechts hat auch Konsequenzen für Länder wie die Niederlande, da Migranten mit einem deutschen Arbeitsvisum auch anderswo in Europa eine Beschäftigung finden können.

Doch das aktuelle politische Klima könnte sich als größtes Hindernis für potenzielle Einwanderer erweisen. Die einwanderungsfeindliche Partei AfD ist beliebter denn je und eine Umfrage des ARD-Senders Deutschlandtrend ergab im Mai, dass eine Mehrheit der Deutschen glaubt, dass Einwanderung mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt. DER Kultur Willkommenskultur Die von der Regierung in Erwägung gezogenen Maßnahmen können nicht durch eine Gesetzesänderung umgesetzt werden.

Und in den Niederlanden?

Weniger Wanderarbeiter

Pieter Hasekamp, ​​Ökonom und Direktor des Central Planning Bureau (CPB), nennt mehr Einwanderung als Lösung für den Arbeitskräftemangel eine falsche Lösung. „Erstens, weil es nichts löst: Auch Migranten konsumieren, brauchen Wohnraum, Bildung für ihre Kinder, Gesundheitsversorgung. „Die Ankunft weiterer Migranten wird daher letztendlich zu neuen Engpässen führen“, erklärte er auf der Jahreskonferenz von EW Economics. „Und Kosten und Nutzen sind ungleich verteilt: Der Gärtner kann seine Tomaten zu geringeren Kosten pflücken lassen, aber die Gemeinden rund um Westland haben Probleme.“ mit Wohnraummangel und Belästigung. Manchmal ist es klüger, Tomaten zu importieren, anstatt Tomaten zu pflücken.

Gezielte Arbeitsmigration

Laut Ingrid Thijssen, Präsidentin des Arbeitgeberverbandes VNO-NCW, erfordert berufliche Migration vor allem eine langfristige Vision. „Basierend auf dem demografischen Wandel der Niederlande und seinen Auswirkungen auf die Instandhaltung unserer öffentlichen Einrichtungen. In den Niederlanden fehlt eine solche Vision“, sagt sie. „Länder mit einer solchen Vision, wie Kanada und Deutschland, wissen, was sie für ihre Zukunft brauchen und versuchen daher aktiv, die Menschen anzuziehen, die sie für ihre Zukunft brauchen. »

Mehr Wanderarbeiter außerhalb Europas

Jacco Vonhof, Präsident des Berufsverbands MKB-Nederland, ist der Meinung, dass Fachkräfte auch aus Ländern außerhalb Europas kommen sollten, um den Personalmangel auszugleichen. Dies sagte er in einem Interview mit Der Telegraph. Er ist verärgert darüber, dass dies in Den Haag praktisch unbestreitbar ist. „Minister Van Gennip versteckt sich hinter dem Widerstand im Parlament und macht auf Wohnungsprobleme aufmerksam. Wir könnten zum Beispiel darüber reden, eine Green Card einzuführen, Fachkräfte vorübergehend einzubinden oder Menschen im Asylverfahren schneller in die Arbeit zu bringen. Vor allem in Branchen wie Gesundheitswesen, Bauwesen und Technologie“, sagt Vonhof im Interview.

(Barbara Vollebregt)

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Poldie Hall

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