Deutschland wird zwei neue Terminals für die Lieferung von verflüssigtem Erdgas (LNG) bauen. Zudem werde das Land mehr Gas speichern, berichtete Bundeskanzler Olaf Scholz am Sonntag. Dies wird die deutschen Pläne beschleunigen, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern.
Die neuen LNG-Terminals entstehen an der Elbe in der Gemeinde Brunsbüttel und in Wilhelmshaven, rund 100 Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt.
Außerdem will die Bundesregierung in der kommenden Zeit 2 Milliarden Kubikmeter Gas auf dem Weltmarkt kaufen und in unterirdischen Speichern speichern. Nach Angaben des Dachverbandes der europäischen Netzgesellschaften GEI beträgt die deutsche Gasspeicherkapazität rund 24 Milliarden Kubikmeter, wovon derzeit 30 Prozent genutzt werden.
„Wir werden zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Energiesicherheit unseres Landes zu gewährleisten“, sagte Scholz bei einer interkalierten Sitzung des Deutschen Bundestages. „Die Entwicklung der vergangenen Tage hat deutlich gezeigt, dass eine verantwortungsvolle und vorausschauende Energiepolitik nicht nur für unsere Wirtschaft und unsere Umweltpolitik, sondern auch für unsere Sicherheit eine zentrale Rolle spielt.“
Deutschland hat vergangene Woche sein Zertifizierungsprojekt für die Gaspipeline Nord Stream 2 ausgesetzt, mit der sich das Exportvolumen von Russland nach Deutschland auf einen Schlag verdoppeln würde.
Im vergangenen Dezember hat Deutschland drei seiner letzten sechs Kernkraftwerke abgeschaltet. Die restlichen Kraftwerke werden Ende 2022 geschlossen. Auch deshalb bestehen Zweifel, inwieweit Deutschland seine Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren kann.
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