Deutsche, französische und italienische Grenzregionen verstärken den Kampf gegen die Schweinepest

Das Bundesland Sachsen geht im Grenzgebiet zu Polen verstärkt gegen Wildschweine vor. Frankreich und Italien werden ihre Zusammenarbeit intensivieren, um zu verhindern, dass die Afrikanische Schweinepest nach Frankreich gelangt.

Sachsen will die Afrikanische Schweinepest schneller unter Kontrolle bringen. Aufgrund des hohen Krankheitsdrucks aus dem benachbarten Polen wurde ein Drei-Stufen-Plan eingeführt, um die Einwanderung neuer infizierter Eber in das deutsche Bundesland zu verhindern. In Polen wurden in diesem Jahr bereits mehr als 3.000 infizierte Wildschweine gefunden und 10 Ausbrüche in kleinen und großen Schweinehaltungsbetrieben festgestellt. 388 infizierte Wildschweine wurden in Sachsen und 328 im deutschen Bundesland Brandenburg gefunden.

Der erste Schritt besteht darin, dass Jäger die weißen Gebiete im Grenzgebiet zu Polen von Wildschweinen säubern. Sie erhalten eine Prämie von 300 Euro pro Wildschwein, um die Herde auf maximal 0,2 Wildschweine pro 100 Hektar zu reduzieren. Dauert es zu lange, bringen Dritte mit Drohnen den Bestand zurück, wobei auch weiße Flächen für Landwirte gesperrt werden. Die dritte Stufe ist die Überwachung, bei der der Bestand maximal 0,2 Eber pro 100 Hektar betragen darf. Jäger übernehmen diese Aufgabe und werden dafür bezahlt. Auch die anderen Weißflächen im Süden und Osten werden auf diese Weise fast vollständig von Wildschweinen befreit.

Frankreich ist besorgt über die Entdeckung zahlreicher mit der Afrikanischen Schweinepest infizierter Wildschweine in Norditalien. Auch außerhalb der Seuchenzone in Richtung Frankreich werden infizierte Wildschweine nachgewiesen. Der nächstgelegene Fall liegt 55 Kilometer von der französischen Grenze entfernt. In Norditalien wurden in diesem Jahr bereits 626 infizierte Wildschweine gefunden, im gesamten Jahr 2022 waren es 221.

Intensiver zusammenarbeiten

Auf dem europäischen Agrarministergipfel am 30. Juni und 1. Juli einigten sich der französische Agrarminister Marc Fesneau und der Italiener Francesco Lollobrigida darauf, ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest zu intensivieren, um deren Ausbreitung zu verhindern.

Auf regionaler und nationaler Ebene wurde eine technische Kontaktgruppe mit Experten beider Länder im Bereich Tiergesundheit, Wildtiere und Jagd eingerichtet. Die Kontaktgruppe tauscht Informationen zum Vorgehen aus, arbeitet an gemeinsamen Strategien unter anderem für das Management von Wildschweinpopulationen und kooperiert in Grenzgebieten.

Mariele Geissler

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