Deutsche Fahrgastorganisation: Keine Wasserstoffzüge auf Wunderline


Der Wasserstoffzug des französischen Unternehmens Alstom. Foto: Alstom


Der deutsche Personenverkehrsverband Pro Bahn lehnt den großflächigen Einsatz von Wasserstoffzügen auf der Wunderline ab. Die Organisation würde es vorziehen, wenn die Niederlande die Eisenbahnstrecke zwischen Groningen und Bad Nieuweschans elektrifizieren würden. Laut Pro Bahn sind Fluggesellschaften energieeffizienter als Wasserstoff.


„Die Niederlande müssen ihre Weigerung, die Strecke Groningen – Bad Nieuweschans – Ihrhove zu elektrifizieren, zurückziehen. „Es ist einfach undenkbar bzw. unnötig, dass die dort geplanten Wasserstoffzüge mehr als 100 Kilometer unter der Oberleitung von Ihrhove nach Bremen fahren“, schreibt die Deutsche Pro Bahn in einer Pressemitteilung.


Der Reiseveranstalter zufolge ist Wasserstoff nach wie vor der mit Abstand umweltschädlichste Kraftstoff und hat einen Wirkungsgrad von 20 Prozent, im Gegensatz zu Elektrozügen, die in dieser Hinsicht einen Wirkungsgrad von etwa 90 Prozent erreichen. Tatsächlich sind Freileitungen energieeffizienter. Laut Pro Bahn besteht dringender Bedarf an einer Elektrifizierung der gesamten Strecke.


Ansonsten, schreibt Pro Bahn, sei es fraglich, ob es wieder einen direkten Zug von Groningen nach Bremen geben wird. „Wenn diese Verbindung nicht zustande käme, wäre es auch das Ende einer wahren Wunderline“, ist am Ende der Seite zu lesen. die Pressemitteilung.


Groningens Wasserstoffambitionen


Die Forderung nach einer vollständigen Elektrifizierung steht im Widerspruch dazu Ambitionen auf niederländischer Seite. In der Provinz Groningen spielt Wasserstoff eine führende Rolle bei der Energiewende. Carrier Arriva, die Provinz und die Gemeinde Groningen wollen wissen, ob Wasserstoff auch im Schienenverkehr eingesetzt werden kann.


Die Busse der Provinz fahren bereits mit Wasserstoff und die Gemeinde Groningen verfügt über Kehr- und Müllwagen, die mit nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Ein Wasserstoffzug sei daher für sie „ein logischer nächster Schritt“. Wasserstoff kann dazu beitragen, dass Züge im Norden der Niederlande emissionsfrei fahren können. Groninger Fahrer erwähnen den Vorteil, dass diese emissionsfreien Züge leiser sind als aktuelle Dieselzüge.


Der Wasserstoffzug stammt vom französischen Unternehmen Alstom und ist vom Typ Alstom Coradia Ilint. Der Zug ist bereits auf einer Strecke in Deutschland im Einsatz. Die Niederlande wären das zweite Land, in dem voraussichtlich Wasserstoffzüge fahren werden.

Poldie Hall

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