„Acht deutsche Touristen bei IS-Angriff in Istanbul getötet“

Acht der zehn Opfer seien deutsche Staatsbürger, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Ein türkischer Regierungsmitarbeiter sprach zuvor von neun. Laut Steinmeier waren unter den fünfzehn Verletzten auch neun deutsche Touristen. Sie gehörten derselben Touristengruppe an.

Nach Angaben des türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu handelt es sich bei dem Täter um einen 28-jährigen Syrer, Mitglied des Islamischen Staates (IS). Er stehe nicht auf der Liste der überwachten Verdächtigen, sagte der türkische Ministerpräsident.

Davutoglu hat heute früher mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert. Er versprach, dass die Türkei die Erkenntnisse der Untersuchung des Anschlags den deutschen Behörden mitteilen werde.

Unmenschlich
Merkel sagte, sie sei „zutiefst besorgt“ über die jüngste Welle terroristischer Anschläge. „Heute wurde Istanbul getroffen, Paris wurde getroffen, Tunesien wurde getroffen, Ankara wurde bereits getroffen. Der internationale Terrorismus zeigt heute erneut sein grausames und unmenschliches Gesicht“, erklärte die deutsche Bundeskanzlerin.

Die türkische Regierung erklärte nach dem Angriff Medienschweigen. Die Berichterstattung über diesen Fall muss aufhören. Aus Gründen der nationalen Sicherheit kann die Regierung das Schweigen der Medien anordnen.

Der Sultanahmet-Platz ist einer der meistbesuchten Orte in Istanbul. Es liegt in der Nähe vieler Sehenswürdigkeiten wie der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und mehreren Mausoleen der Sultane des Osmanischen Reiches. Die Polizei sperrte den Platz aus Angst vor einer möglichen zweiten Explosion.

Der Gouverneur von Istanbul hatte zuvor erklärt, dass eine Untersuchung der Art des verwendeten Sprengstoffs im Gange sei. Mehrere Verletzte befinden sich in ernstem Zustand.

„Keine niederländischen Opfer
Es gebe keine Hinweise darauf, dass bei dem Angriff Niederländer getötet oder verletzt worden seien, teilte das Außenministerium in Den Haag mit. Das Ministerium steht in Kontakt mit der niederländischen Botschaft in Ankara.

Er Deutsches Außenministerium rät Reisenden dringend, Menschenansammlungen an öffentlichen Orten und Touristenattraktionen zu meiden. Nach Angaben des Ministeriums muss auch mit gewaltsamen Konflikten und Terroranschlägen im ganzen Land gerechnet werden.

Islamischer Staat
Die Türkei wurde im vergangenen Jahr von zwei schweren Bombenanschlägen heimgesucht. Im Juli wurden in der Stadt Suruc nahe der syrischen Grenze mehr als dreißig Menschen getötet. Die Verantwortung für diesen Angriff übernahm die Terrorgruppe Islamischer Staat.

Im Oktober sprengten sich zwei Selbstmordattentäter am Bahnhof von Ankara in die Luft, wo gerade ein Friedensmarsch stattfand. Mehr als hundert Menschen wurden getötet. Nach Angaben der türkischen Staatsanwaltschaft steckte auch ISIS hinter diesem Angriff.

Außenminister Bert Koenders sprach von einem „dramatischen Anschlag mitten im Touristenzentrum“ Istanbuls. Seiner Meinung nach zeigt dies „einmal mehr die enorme Gefahr des Terrorismus für die Welt“ und „insbesondere für ein Land wie die Türkei, die in einer sehr schwierigen Region liegt und bereits mehrere schwere Anschläge erlebt hat.“

Poldie Hall

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